Linken-Parteichef Martin Schirdewan rechnet ungeachtet des Zerwürfnisses zwischen der Parteispitze und Sahra Wagenknecht nicht mit einem Zerfall der Partei.
Wagenknecht
Sahra Wagenknecht (Die Linke, l), Politikerin, und Alice Schwarzer, Frauenrechtlerin. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Martin Schirdewan rechnet nicht mit einem Zerfall der Linken.
  • Der Parteichef spricht von «Störgeräuschen» durch Politikerin Sahra Wagenknecht.
  • Diese kündigte sie an, sie wolle nicht erneut für die Partei im Bundestag kandidieren.

Linken-Parteichef Martin Schirdewan rechnet ungeachtet des Zerwürfnisses zwischen der Parteispitze und der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht nicht mit einem Zerfall.

Spekulationen «von Wenigen» über eine Spaltung der Linken halte er «für schädlich und verantwortungslos», sagte Schirdewan am Montag in Berlin. Die Linken-Spitze arbeite dagegen daran, «dass die Partei gestärkt wird».

Sahra Wagenknecht kritisiert Linke

Sahra Wagenknecht hatte die Linken-Spitze wegen deren Distanzierung von ihrer Ukraine-Kundgebung gemeinsam mit der Publizistin Alice Schwarzer scharf kritisiert. Weiter kündigte sie an, sie wolle nicht erneut für die Partei für den Bundestag kandidieren. Dies hatte Spekulationen über eine Spaltung befeuert. Umgekehrt erklärten mehrere Linken-Politiker aus Protest gegen das Vorgehen Wagenknechts ihren Parteiaustritt.

Martin Schirdewan
Martin Schirdewan hält eine Rede auf auf dem Landesparteitag Linke Sachsen im November. - Paul Glaser/dpa-Zentralbild/dpa

Schirdewan sprach mit Blick auf die Kritik Wagenknechts von «Störgeräuschen», die für die Linke nichts Neues seien. «Ich werde das nicht weiter kommentieren», sagte er und mahnte zur Geschlossenheit. «Mir ist nicht bekannt, dass irgendjemand vorhat, die Bundestagsfraktion zu verlassen», sagte der Parteichef weiter.

Zu den Parteiaustritten sagte er, vielmehr sei jetzt ein guter Zeitpunkt, um «in die Linke einzutreten». Allerdings «schmerzen mich die Mitgliederverluste sehr», räumte er ein.

Inhaltlich stellte sich Schirdewan erneut hinter die auch von Wagenknecht erhobene Forderung nach einem Ende der westlichen Waffenlieferungen. Anders als sie forderte er aber auch einen russischen Truppenrückzug aus dem Land und benannte Russland eindeutig als «Aggressor».

Demonstration von Wagenknecht und Schwarzer

Schirdewan forderte die Bundesregierung auf, sich für diplomatische Bemühungen um eine Beilegung des Konflikts einzusetzen. Ziel müsse «ein nachhaltiger und gerechter Frieden» sein. Der Regierung warf er einen «militärischen Tunnelblick» vor.

Alice Schwarzer
Alice Schwarzer ist Gründerin der «Emma» -Zeitschrift - Keystone

Er kündigte auch Unterstützung seiner Partei für die Ostermarschbewegung der Friedensbewegung an. Dazu werde die Linke diese zu einem Friedensratschlag einladen. Von der Demonstration Wagenknechts und Schwarzers hatte sich die Führung der Linkspartei distanziert. Dies, weil sie sich nicht gegen die Unterstützung auch aus der AfD sowie von der extremen Rechten gewandt hatten.

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