Vier Porträts von Südstaaten-Anführern aus US-Kongress entfernt
Vier Porträts von historischen Führungsfiguren der US-Südstaaten sind aus dem Kongress in Washington entfernt worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Gemälde vor Tag der Erinnerung an Ende der Sklaverei abgehängt.
Die Gemälde wurden auf Anordnung der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, am Donnerstag abgehängt. In den Räumen des Kongresses sei kein Platz für die Ehrung von Männern, «welche den gewaltsamen Fanatismus und den grotesken Rassismus» der Konföderierten-Staaten des 19. Jahrhunderts verkörperten, erklärte die Anführerin der oppositionellen Demokraten.
Die vier Porträts stellen Amtsvorgänger Pelosis dar, standen also dem Repräsentantenhaus vor. Die von ihnen vertretenen Südstaaten hatten sich zu einer Konföderation zusammengeschlossen, um für den Erhalt der Sklaverei einzutreten. Im Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 unterlag der Süden dem Norden. Die Sklaverei wurde daraufhin abgeschafft.
Pelosi liess die Bilder am Vortag des «Juneteenth» abhängen, zu dem in den USA des Endes der Sklaverei gedacht wird. «Juneteenth» ist ein Schachtelwort aus den englischen Wörtern für Juni und 19.
Die Diskussion in den USA um das Erbe der Sklaverei hat durch die Anti-Rassismus-Proteste der vergangenen Wochen an Brisanz gewonnen. Die Proteste waren durch den Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz ausgelöst worden und wurden zuletzt durch die Tötung eines weiteren Schwarzen durch die Polizei in Atlanta erneut angeheizt.
Im Zuge der Proteste wurden im Land mehrere Statuen von Führungsfiguren der Südstaaten umgestürzt. Einige solcher Denkmäler wurden auch auf Anweisung der Behörden entfernt. Pelosi hat auch die Beseitigung von elf Denkmälern von Vertretern der einstigen Konföderierten Staaten von Amerika aus dem Kapitol - dem Sitz des Kongresses - beantragt. Ihr Antrag wird derzeit von einem parteiübergreifenden Ausschuss geprüft.