Malaysias umstrittener Regierungschef Muhyiddin Yassin hat in einer äusserst knappen Abstimmung die Unterstützung des Parlaments erhalten.
Malaysia
Malaysia denkt über eine vorsichtige Öffnung seiner Grenzen nach. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Parlamentspräsident in Kuala Lumpur abgesetzt.

Sein Antrag auf Absetzung des Vorsitzenden der Volksvertretung erreichte am Montag eine Mehrheit von 111 zu 109 Stimmen. Die Abstimmung galt nach einer längeren Corona-Sitzungspause der Abgeordneten als Stimmungstest.

Muhyiddin war im Frühjahr nach dem Sturz der reformorientierten Regierung in Kuala Lumpur ohne Wahl an die Macht gekommen. Seine skandalgeplagte und unpopuläre Partei United Malays National Organisation (UMNO) war 2018 abgewählt worden. Muhyiddins neu formiertes Parteienbündnis ist unter anderem umstritten, weil auch eine radikale muslimische Partei vertreten ist, welche die Einführung der Scharia fordert.

Muhyiddin gilt als muslimischer Nationalist. In der Vergangenheit bezeichnete er sich «in erster Linie» als Angehöriger der muslimischen Mehrheit Malaysias - und erst in zweiter Linie als malaysischer Staatsbürger.

In der Gesellschaft Malaysias sind die Befürchtungen gross, dass sich das angespannte Verhältnis zwischen der muslimischen Mehrheit und den grossen chinesischen und indischen Minderheiten unter einer von Muhyiddin angeführten Regierung deutlich verschlechtern könnte.

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