Die im Exil lebende belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja will trotz des massiven Vorgehens von Machthaber Alexander Lukaschenko gegen seine Kritiker weiter für eine Demokratisierung ihres Landes kämpfen.
Tichanowskaja (r.) mit Litauens Regierungschefin Simonyte
Tichanowskaja (r.) mit Litauens Regierungschefin Simonyte - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Belarussische Oppositionsführerin: «Wir werden weiterkämpfen».

Bei der Präsidentschaftswahl vor einem Jahr hätten die Belarussen «für Freiheit» gestimmt, sagte Tichanowskaja am Montag bei einer Kundgebung im litauischen Vilnius. Würde die Opposition nun aufgeben, müsse die kommende Generation den Kampf für die Freiheit «noch härter bezahlen».

«Wir werden nicht aufhören. Wir werden weiterkämpfen, damit tausende Menschen aus dem Gefängnis nach Hause zurückkehren können», sagte Tichanowskaja bei der Kundgebung, an der auch Litauens Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte teilnahm. «Wir werden kämpfen, um uns aus der Angst zu befreien, die unser Land ergriffen hat.»

Tichanowskaja war bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr an der Stelle ihres inhaftierten Mannes angetreten. Im Wahlkampf begeisterte die bis dahin völlig unbekannte Hausfrau zehntausende Menschen. Nach der von massiven Betrugsvorwürfen begleiteten Präsidentschaftswahl, aus der nach offiziellen Angaben Lukaschenko als Sieger hervorging, ging Tichanowskaja ins Exil nach Litauen. Massenproteste gegen seinen autoritären Herrschaftsstil liess Lukaschenko seither brutal niederschlagen.

Der 34-jährige Exil-Belarusse Sergej sagte in Vilnius zu AFP, seine Landsleute wünschten sich lediglich, «in einem normalen Land zu leben, das normale Wahlen abhält». Lukaschenko aber höre nicht auf sein Volk. «Er wird nicht freiwillig gehen.»

Wegen des mutmasslichen Betrugs bei der Präsidentschaftswahl und dem Vorgehen der belarussischen Behörden gegen Oppositionelle hatten die EU und die USA Sanktionen gegen die Führung in Minsk verhängt.

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