Tausende Menschen sind in mehren Städten Perus auf die Strasse gegangen, um gegen die Absetzung von Präsident Martín Vizcarra zu protestieren.
Protest Lima
Demonstranten vor dem Kongressgebäude in Lima nach der Amtsenthebung von Vizcarra. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Polizei mit Steinen beworfen - Sicherheitskräfte setzen Tränengas ein.

Bei ihrem Protestzug durch die Hauptstadt Lima bewarfen die Demonstranten in der Nacht zum Donnerstag Polizisten mit Knüppeln und Steinen. Sicherheitskräfte schützten das Kongressgebäude unter Einsatz von Tränengas. Interimspräsident Manuel Merino rief die Demonstranten zur Ruhe auf.

«In allen Städten Perus erheben sich die Menschen, weil sie dies für einen Staatsstreich halten», sagte der Demonstrant Luis Bardales der Nachrichtenagentur AFP. Dem Menschenrechtsanwalt Mar Perez zufolge wurden rund ein Dutzend Demonstranten festgenommen.

Vizcarra geniesst immer noch hohe Zustimmungswerte in der Bevölkerung. Das Parlament hatte den 57-Jährigen am Montag nach zweieinhalbjähriger Amtszeit wegen Korruptionsvorwürfen absetzte. Schon bei den ersten Protesten gegen seine Amtsenthebung war es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen.

Der abgesetzte Staatschef forderte die Menschen auf, friedlich zu bleiben. «Wir appellieren auch an die nationale Polizei, die Demonstranten zu respektieren», sagte Vizcarra. Seine Absetzung bezeichnete er erneut als illegal, die ihm zur Last gelegten Korruptionsvorwürfe weist er zurück.

Merino hatte am Dienstag kommissarisch das höchste Staatsamt in dem südamerikanischen Land übernommen. Er versprach, «keinen brutalen Wandel herbeiführen» zu wollen. Die nächsten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen sollen planmässig im April nächsten Jahres stattfinden. Merino ist bereits der dritte Präsident des Andenstaates seit 2016.

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