Steuerabzug von bis zu 25'000 Franken für Kinderbetreuung

Keystone-SDA
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Bern,

Der Nationalrat will Familien steuerlich entlasten. Eltern sollen bis zu 25'000 Franken für Kinderbetreuung von der direkten Bundessteuer abziehen können.

franken kinderbetreuung
Künftig können Eltern höhere Beträge für die auswärtige Kinderbetreuung abziehen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Lassen Eltern ihre Kinder extern betreuen, können sie künftig dafür höhere Abzüge machen.
  • Die SP war gegen die Änderung, da nur Familien mit hohem Einkommen profitieren würden.

Lassen Eltern ihre Kinder extern betreuen, sollen sie künftig bei der direkten Bundessteuer bis zu 25'000 Franken abziehen können. Heute sind es 10'100 Franken. Der Nationalrat hat am Dienstag dem höheren Abzug für die Kinderbetreuung deutlich zugestimmt.

Dieser hatte vergangenen Mai vorgeschlagen, das Bundesgesetz über die direkte Bundessteuer zu ändern. Kinderdrittbetreuungskosten sollten steuerlich vermehrt zum Abzug gebracht werden können. Die Summe entspricht in etwa den Kosten für einen nichtsubventionierten Krippenplatz für fünf Tage pro Woche.

Mindereinnahmen bei den Steuern

Die Revision basiert auf der im Jahr 2011 lancierten Fachkräfteinitiative. Kurzfristig würde die Anpassung bei der direkten Bundessteuer zu Mindereinnahmen von rund 10 Millionen Franken führen. Mittelfristig rechnet der Bundesrat mit 2500 neuen Vollzeitstellen, wodurch die Einbussen wettgemacht würden.

Mit 131 zu 48 Stimmen bei 14 Enthaltungen stimmte der Nationalrat diesem Vorschlag zu. Die steuerliche Berücksichtigung von Fremdbetreuungskosten könne ein Argument sein für Frauen, die ins Erwerbsleben einsteigen möchten, sagte die Kommission. Die Betreuungskosten seien für viele junge Familien zu hoch.

«Die tatsächliche Gleichstellung ist ein uneingelöstes Versprechen», sagte Regula Rytz (Grüne/BE). Frauen erledigten noch immer zwei Drittel der unbezahlten Arbeiten im Haushalt, verzichteten dafür auf Erwerbstätigkeit oder arbeiteten Teilzeit. Die Vorlage sei ein notwendiger Schritt in die richtige Richtung.

SP dagegen

Nur die SP hielt die Massnahmen generell für unbrauchbar. Nur Familien mit sehr hohen Einkommen profitierten wirklich. Es entstünden keine wirklichen Anreize für Frauen, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, fasste Prisca Birrer-Heimo (SP/LU) zusammen. «Wir sind vielmehr der Meinung, dass statt der Schaffung von Steuersubventionen die Kosten für externe Kinderbetreuung gesenkt werden müssen.»

Die SP-Fraktion unterstützte deshalb einen Einzelantrag vonJacqueline Badran (SP/ZH), die von der Kommission ein Kindergutschriftssystem forderte. Dabei sollte jede Familie, unabhängig von Lebensform und Einkommen, für jedes Kind eine Gutschrift erhalten. Der Antrag war jedoch - nicht zum ersten Mal in der grossen Kammer – chancenlos.

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