Mit einem ehrgeizigen Zwölfjahresplan im Volumen von 350 Milliarden Euro wollen die Länder der Sahelzone die Klimaziele des Pariser Abkommens für ihre Region umsetzen.
Sahel-Bewohner in nigrischer Stadt Maradi
Sahel-Bewohner in nigrischer Stadt Maradi - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gipfel in Niger berät über Bedrohung der Klima-Krisenregion.

Vertreter von 17 Staaten trafen sich am Montag in Nigers Hauptstadt Niamey, um den Aktionsplan zu verabschieden. Die afrikanische Sahel-Zone ist besonders stark von der Klimaerwärmung betroffen: Schon heute leiden viele Gebiete unter lang anhaltender Dürre mit verheerenden Konsequenzen für die Bevölkerung.

Nach Angaben von Nigers Umweltminister Almoustapha Garba konzentriert sich der Plan auf insgesamt sechs Projekte, mit denen die Treibhausgasemissionen gesenkt werden sollen, die aber vor allem den rund 500 Millionen Menschen in der Sahel-Zone helfen sollen, mit den Folgen des Klimawandels umzugehen.

«Wir tragen nach wie vor die Konsequenzen einer Situation, für die wir nichts können», sagte Nigers Präsident Mahamadou Issoufou zum Auftakt des eintägigen Gipfels. Bereits am Dienstag soll nach seinen Angaben ein erstes, 1,3 Milliarden Dollar schweres Dringlichkeitsprogramm zur Abfederung der Folgen des Klimawandels aufgelegt werden.

Nach den Worten Issoufous führt der Klimawandel dazu, dass die Sahel-Dürre zunimmt, die Wüste sich weiter ausbreitet, Wasser und Weideland zunehmend knapper werden und die Menschen deshalb weiter verarmen.

Dies bedrohe auch die Sicherheit der Region, warnte Issoufou und nannte als Beispiel die Islamistengruppe Boko Haram, deren Erstarken mit der Verarmung der Menschen rund um den schrumpfenden Tschadsee zusammenhänge. Die Armut treibe zudem mehr und mehr Menschen in die Flucht, warnte Issoufou. «Wahrscheinlich wird der Sahel zu den Hauptregionen zählen, aus denen die rund 250 Millionen Migranten stammen werden, die wir für das Jahr 2050 weltweit erwarten».

Die beteiligten Staaten zählen zu den ärmsten der Welt. Ein beträchtlicher Teil ihrer Staatshaushalte wird von ausländischen Geldgebern finanziert.

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