Der Machtkampf in Venezuela hält an. Millionen Menschen sind geflüchtet. Nun stockt das Rote Kreuz die Hilfe um fast das Dreifache auf.
Nicolás Maduro, Präsident von Venezuela
Nicolás Maduro, Präsident von Venezuela. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Monaten herrscht in Venezuela ein Machtkampf.
  • Das Land selbst leidet unter einer schweren Versorgungskrise.
  • Nun will das Rote Kreuz mit zusätzlichem Geld Hilfe leisten.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) verstärkt seine humanitäre Hilfe für das von einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise gezeichnete Venezuela. Dafür stockt das IKRK das Budget um fast das Dreifache auf knapp 25 Millionen Dollar (etwa mehr als 25 Millionen Franken) auf, wie die Hilfsorganisation heute Donnerstag mitteilte.

Damit sollen unter anderem Krankenhäuser, Migranten und Festgenommene unterstützt werden. Der Machtkampf zwischen dem sozialistischen Staatschef Nicolás Maduro und dem selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó hält weiter an.

Juan Guaidó Immunität Venezuela
Juan Guaidó, selbst ernannter Interimspräsident in Venezuela, spricht bei einer Demonstration. - dpa

Millionen Menschen haben Venezuela verlassen

Venezuela leidet als Folge von Misswirtschaft unter einer schweren Versorgungskrise. Viele Menschen hungern, in den Krankenhäusern fehlt es an Material und Medikamenten, zuletzt litten die Venezolaner zudem unter einer Serie schwerer Stromausfälle. Mehr als drei Millionen Menschen haben ihre Heimat bereits verlassen.

Als erster IKRK-Präsident seit 24 Jahren besuchte Peter Maurer kürzlich das Land und beriet unter anderem mit Maduro, wie das IKRK verstärkt helfen könne. «Krankenhäuser haben Schwierigkeiten, die Versorgung mit Wasser, Strom, Medizin und genügend Personal sicherzustellen», sagte er. «Unsere Zusammenarbeit mit den öffentlichen Einrichtungen und unsere Unterstützung werden entscheidend sein, diesen Trend umzukehren.» Das IKRK hatte kürzlich mit Venezuelas Gesundheitsministerium ein Abkommen unterzeichnet, um die Menschen notversorgen zu können.

Guaidó hatte im Februar versucht, Hilfsgüter aus dem Nachbarland Kolumbien nach Venezuela zu schaffen. Allerdings stoppten die Sicherheitskräfte die Lastwagen auf Maduros Geheiß an der Grenze.

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