Sudans Regierung will den wegen Kriegsverbrechen gesuchten Ex-Staatschef Omar al-Baschir an den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag ausliefern.
Omar al-Baschir
Sudans Ex-Staatschef Omar al-Baschir Ende 2018 - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Sudan will seinen Ex-Staatschef an den internationalen Strafgerichtshof ausliefern.
  • Omar al-Baschir wird wegen Kriegsverbrechen in der Krisenregion Darfur gesucht.

Die Übergangsregierung im Sudan will nach eigenen Angaben den wegen Kriegsverbrechen gesuchten ehemaligen Staatschef Omar al-Baschir an den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag (NL) ausliefern.

«Diejenigen, die von dem Gericht beschuldigt werden, müssen dorthin gehen.» Das teilte Mohamed al-Taischay, ein Mitglied des im Sudan derzeit regierenden Souveränen Rats, am Dienstag mit.

Baschir wegen Kriegsverbrechen gesucht

Dem im April 2019 gestürzten Baschir werden Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Krisenregion Darfur zur Last gelegt. Der IStGH erliess deshalb 2009 Haftbefehl gegen Baschir.

Im Jahr 2010 folgte ein Haftbefehl wegen Völkermordes in der Provinz. Dort wurden nach UN-Angaben beim Vorgehen der Armee und verbündeter Milizen gegen Rebellengruppen seit 2003 mehr als 300'000 Menschen getötet. Mehr als zwei Millionen Menschen wurden vertrieben.

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Der Darfur-Konflikt im Jahr 2011 - Keystone

Im Sudan hatten im Dezember 2018 Demonstrationen gegen den fast 30 Jahre lang autoritär regierenden Staatschef Baschir begonnen. Im April 2019 wurde er schliesslich gestürzt. Vorübergehend übernahm die Armee die Regierungsgeschäfte.

Nach monatelangen und teils blutigen Massenprotesten wurde schliesslich ein sogenannter Souveräner Rat gebildet. Dieser soll eine gut dreijährige Übergangsphase zur Demokratie in dem nordafrikanischen Staat leiten.

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