Paris muss Busse wegen zu vieler Frauen auf Chefposten zahlen
Paris beschäftigt dem Ministerium für öffentliche Verwaltung zufolge zu viele Frauen auf Führungspositionen. Deshalb muss die Stadt nun eine Geldbusse zahlen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Stadt Paris muss eine Busse in Höhe von 90'000 Euro bezahlen.
- Dies, weil zu viele Frauen in Führungspositionen beschäftigt werden.
- Bürgermeisterin Hidalgo bezeichnete die Entscheidung als «absurd».
Die Stadt Paris muss eine Geldbusse von 90'000 Euro wegen Diskriminierung bezahlen – weil sie zu viele Frauen auf Führungspositionen beschäftigt. Bürgermeisterin Anne Hidalgo sprach am Dienstag von einer «absurden» Entscheidung.
Vor zwei Jahren hatte Paris 16 neue Leitungsposten ausgeschrieben – davon gingen «elf an Frauen und nur fünf an Männer», wie Hidalgo spottete. Die Frauenquote lag demnach bei 69 Prozent der Stellen – zu hoch, wie das Ministerium für öffentliche Verwaltung meint. Es beruft sich auf eine Vorschrift, wonach solche Posten zu mindestens 40 Prozent von Angehörigen eines Geschlechts besetzt werden müssen. Mit nur 31 Prozent seien Männer bei der Pariser Ausschreibung benachteiligt worden, hiess es.

Bürgermeisterin Hidalgo von der Sozialistischen Partei sagte, sie empfinde insgeheim «Freude» über den Bussgeldbescheid. Sie kündigte an, den Scheck zusammen mit ihren Stellvertreterinnen und anderen Frauen auf Chefposten persönlich zu überreichen.
Zugleich warf sie dem Ministerium einen «unverantwortlichen, gefährlichen» Schritt vor. «Um eines Tages die Parität zu erreichen, müssen wir aufs Tempo drücken, damit mehr Frauen als Männer ernannt werden», betonte sie.