In verschiedenen Städten Pakistans demonstrieren die Menschen seit Tagen gegen die horrenden Strompreise: Am Samstag blieben die Läden vielerorts geschlossen.
Proteste Pakistan Strompreise
Anhänger der islamischen Partei Jamaat-e-Islami halten Plakate, während sie während eines Streiks in Hyderabad gegen die steigende Inflation bei den Stromrechnungen protestieren. - keystone

Seit Tagen demonstrieren Menschen in Pakistan gegen hohe Strompreise – am Samstag liessen nun Händler in mehreren Grossstädten ihre Läden aus Protest geschlossen. In Karachi, Lahore, Islamabad und weiteren Städten folgten Menschen damit dem Aufruf der islamistischen Partei Jamaat-e-Islami.

In Karatschi habe es in den vergangenen zehn Jahren keinen Streik gegeben, der so erfolgreich gewesen sei wie dieser, sagte Atiq Mir, Vorsitzender einer Dachorganisation für verschiedene Handelsverbände, der Deutschen Presse-Agentur. Genauere Angaben über die Zahl der Teilnehmender lagen zunächst nicht vor.

Menschen verbrennen Stromrechnungen

Der geschäftsführende Premierminister Anwaar-ul-Haq Kakar sagte dagegen vor Journalisten in der Hauptstadt Islamabad, dass einige Parteien das Thema für Wahlkampfzwecke nutzten.

Pakistan Proteste Strompreise
An vielen Orten in Pakistan blieben die Läden am Samstag geschlossen – die Menschen streiken wegen hoher Strompreise. - keystone

Hohe Strompreise haben in der vergangenen Woche landesweit Proteste ausgelöst, bei denen wütende Menschen ihre Rechnungen verbrannten, Strassen blockierten und Büros von Stromversorgern angriffen.

Verdoppelung der Preise innerhalb eines Jahres

Die Atommacht Pakistan steckt seit mehreren Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. Innerhalb eines Jahres haben sich die Preise für Strom, Gas und Benzin mehr als verdoppelt. Politische Instabilität und die Flutkatastrophe im Sommer 2022 haben der Wirtschaft weitere Rückschläge verpasst.

Finanzexperten fordern seit langem politische Veränderungen. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) knüpfte ein jüngst gebilligtes und milliardenschweres Hilfspaket an Bedingungen. Die Hilfsgelder sollten das südasiatische Land unter anderem bei Reformen im hoch verschuldeten Energiesektor unterstützen.

Die Regierung zögerte angesichts der Auflagen, schnelle Entlastungen für die Bürger zu billigen. Gleichzeitig warnten Verbände, dass die hohen Energiekosten Unternehmen an den Rand des Ruins treiben würden.

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