Oppositionskritischer Autor vor Präsidentschaftswahl in Sri Lanka attackiert

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Sri Lanka,

Wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl in Sri Lanka haben bewaffnete Männer einen oppositionskritischen Schriftsteller attackiert und verletzt.

Wahlkampfveranstaltung in Sri Lanka
Wahlkampfveranstaltung in Sri Lanka - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Wahlkommission: Wahlkampf «relativ friedlich».

Die Angreifer hätten am Donnerstag das Haus des Schriftstellers Lasantha Wijeratne gestürmt und ihn mit Messerstichen am Arm verletzt, sagte der Anwalt Tharaka Nanayakkara der Nachrichtenagentur AFP. Wijeratne hatte vergangene Woche sein Buch «Verschwenderische Entwicklung und Korruption» veröffentlicht. Darin kritisierte er den wichtigsten Oppositionskandidaten, Gotabaya Rajapaksa.

Die Angreifer hätten Wijeratne vorgeworfen, der Wahlkampagne Gotabayas zu schaden, sagte der Anwalt des Schriftstellers. Bevor sie Wijeratne am Arm verletzten, bedrohten sie seine Frau demnach mit einer Pistole. Die Täter seien geflüchtet, nachdem sie Möbelstücke zertrümmert hätten. Anschliessend hätten sie Sri Lankas Präsident Sajith Premadasa, der sich um eine weitere Amtszeit bewirbt, ein Exemplar von Wijeratnes Buch zugestellt. Die Polizei nahm Ermittlungen auf.

Beobachter erwarten ein knappes Rennen zwischen Rajapaksa und Premadasa bei der Präsidentschaftswahl am Samstag. Der Oppositionskandidat ist der Bruder des früheren Präsidenten Mahinda Rajapaksa, unter dessen Regierung bis 2015 nach Angaben von Reporter ohne Grenzen mindestens 14 Journalisten getötet wurden.

Insgesamt bewerben sich 35 Kandidaten für das höchste Staatsamt in Sri Lanka. Fast 16 Millionen Menschen sind zu dem Urnengang aufgerufen. Die EU hat bereits 80 Wahlbeobachter in das südasiatische Land entsandt.

Der Vorsitzende der Wahlkommission, Mahinda Deshapriya, sagte, der Wahlkampf sei im Vergleich zu früheren Kampagnen «relativ friedlich» verlaufen. Die Berichterstattung in den Medien nannte er allerdings «die schlimmste», die er «je gesehen habe». Vergangene Woche untersagte die Wahlkommission einem staatlichen Fernsehsender wegen des Vorwurfs der Parteilichkeit vorübergehend jegliche politische Berichterstattung. Bereits am nächsten Tag wurde der Schritt angesichts von Protesten rückgängig gemacht.

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