Der Namensstreit zwischen Griechenland und Mazedonien könnte bald vorbei sein. Athen muss nur noch die Änderung «Republik Nordmazedonien» anzuerkennen.
Zoran Zaev hält eine Pressekonferenz in Skopje ab.
«Unser Parlament hat die Kraft gefunden, das war nicht einfach. Aber ich bin überzeugt, dass auch das griechische Parlament die Kraft finden wird, eine Entscheidung zu treffen», fordert Zoran Zaev die Anerkennung durch Athen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitag stimmte das mazedonische Parlament der Namensänderung des Staates zu.
  • Regierungschef Zoran Zaev fordert Athen nun auf «Republik Nordmazedonien» anzuerkennen.

Einen Tag nach der Zustimmung des Parlaments in Skopje zum neuen Staatsnamen «Republik Nordmazedonien» hat der mazedonische Regierungschef Zoran Zaev die Abgeordneten in Griechenland aufgefordert, die Bezeichnung ebenfalls anzuerkennen.

«Unser Parlament hat die Kraft gefunden, das war nicht einfach. Aber ich bin überzeugt, dass auch das griechische Parlament die Kraft finden wird, eine Entscheidung zu treffen», sagte Zaev heute Samstag.

«Zusammen mit unserem Freund, der Republik Griechenland, werden wir Abschottung und Unverständnis zurückweisen», sagte Zaev. Er sei überzeugt, dass die griechischen Abgeordneten die «historische Tragweite der Einigung» erkennen würden.

Athen muss für In-Kraft-Treten zustimmen

Zaev hatte sich mit Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras vergangenen Juni im Namensstreit geeinigt. Damit die Vereinbarung in Kraft tritt, muss aber noch das Parlament in Athen zustimmen. Tsipras hatte am Freitag ein Votum innerhalb von zehn Tagen in Aussicht gestellt.

Hinter dem jahrelangen Namensstreit steht die Furcht Athens, der Nachbarstaat könnte mit der Landesbezeichnung Mazedonien Ansprüche auf die nordgriechische Provinz Makedonien erheben. Bei der Uno firmierte der Staat deshalb bislang unter dem Namen Frühere jugoslawische Republik Mazedonien, englisch abgekürzt FYROM. Wegen des Konflikts blockierte Griechenland bis zuletzt Skopjes Beitritt zur Nato-Militärallianz und die Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen.

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