Liberale in Kanada gewinnen an Zuspruch durch Trump-Rhetorik
Kanadas Liberale Partei erlebt überraschenden Aufschwung: Trumps Drohungen und der Rückzug von Justin Trudeau führen zu einem politischen Stimmungsumschwung.
Die politische Landschaft in Kanada hat sich in den letzten Wochen dramatisch verändert. Die Liberale Partei, die noch vor kurzem am Abgrund stand, erlebt einen bemerkenswerten Aufschwung in den Umfragen.
Dieser Umschwung wird hauptsächlich auf zwei Faktoren zurückgeführt: den angekündigten Rückzug von Justin Trudeau und die jüngsten Drohungen des US-Präsidenten Donald Trump.
Laut einer Umfrage von Abacus Data vom 13. Februar 2025 würden 27 Prozent der Wähler für die Liberalen stimmen. In einer Ipsos-Umfrage würden sie bei einer Wahl sogar 38 Prozent der Stimmen einfangen.
Zuvor erreichten sie lediglich 20 Prozent. Laut der «Tagesschau» würden sie damit vor den Konservativen führen, die nur noch 36 Prozent der Kanadier wählen würden.
Trump-Effekt wirkt sich auf Kanada aus
Die aggressive Rhetorik des US-Präsidenten scheint die Kanadier zu einen. Trump drohte laut der «Konrad Adenauer Stiftung» mit Strafzöllen von 25 Prozent auf kanadische Waren.
Um dies zu verhindern, müsste Kanada laut Trump die illegale Einwanderung und der Drogenhandel eingedämmt werden.
Diese Drohung trifft Kanada zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Die kanadische Wirtschaft kämpft bereits mit schwacher Produktivität und einer starken Abhängigkeit vom US-Handel.
Trudeau-Rückzug als Katalysator
Der zweite entscheidende Faktor für den Aufschwung der Liberalen war der angekündigte Rückzug von Justin Trudeau. Wie die «Tagesschau» berichtet, hatten sich zuvor immer mehr führende Parteimitglieder von ihm distanziert.
Doch sein nahender Rücktritt hat seiner Partei scheinbar wieder Schwung gebracht.
Die Liberale Partei hat in Kanada eine lange Tradition. Sie wird oft als «Kanadas natürliche Regierungspartei» bezeichnet und verbindet progressive Gesellschaftspolitik mit ordoliberaler Wirtschaftspolitik.
Unter Pierre Trudeau, dem Vater des aktuellen Premierministers, setzte sich die Partei für offizielle Zweisprachigkeit und Multikulturalismus ein. Diese Politik prägt Kanada bis heute.
