Israel und die Türkei wollen künftig zusammenspannen: Die zerworfenen Länder nähern sich wieder an.
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Der türkische Präsident Erdogan. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Israel und die Türkei setzen auf eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit.
  • Das könnte dabei helfen, besser mit Meinungsverschiedenheiten umzugehen.

Israel und die Türkei wollen im Zuge der Wiederannäherung ihre wirtschaftlichen Beziehungen stärken. Eine engere Zusammenarbeit könne auch dabei helfen, besser mit Meinungsverschiedenheiten umzugehen.

Das sagte der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu am Mittwoch bei einem Treffen mit seinem Amtskollegen Jair Lapid in Jerusalem. Nach dem ersten Besuch eines türkischen Aussenministers seit 15 Jahren erwarte man Fortschritte in den diplomatischen, sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Beziehungen, so Lapid.

Israel und Türkei seit 2010 verworfen

Zwischen den einst engen Bündnispartnern Türkei und Israel war es 2010 zum Zerwürfnis gekommen. 2016 kam es zu einer Wiederannäherung. Seit der Gaza-Krise 2018 aber, die rund um die Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem eskaliert war, haben die beiden Länder keine Botschafter mehr im jeweils anderen Land. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte Israel in der Vergangenheit wiederholt attackiert und das Land etwa als «Terrorstaat» bezeichnet.

Am Vortag hatte Cavusoglu in Ramallah auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und dessen Aussenminister Riad Malki getroffen. Die Normalisierung mit Israel geschehe unabhängig von der Unterstützung der Türkei für die «palästinensischen Angelegenheit», so Cavusoglu. Er glaube, dass sich die Annäherung mit der Regierung in Jerusalem auch positiv auf die Palästinenser auswirke.

Bei dem Treffen der Minister nun schienen vergangene Spannungen kaum eine Rolle mehr zu spielen. Auf eine Einladung Cavusoglus in die Türkei antwortete Lapid, so lange es Döner Kebab gebe, werde er kommen.

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