Die ins Stocken geratenen Verhandlungen über das internationale Atomabkommen mit dem Iran sollen nach Angaben aus Teheran «sehr bald» wieder aufgenommen werden.
Hossein Amir-Abdollahian am 21. August in Teheran
Hossein Amir-Abdollahian am 21. August in Teheran - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Teheran sichtet derzeit Verhandlungsunterlagen.
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«Wir sichten derzeit die Wiener Verhandlungsunterlagen», sagte der iranische Aussenminister Hossein Amir-Abdollahian am Freitag am Rande der UN-Generaldebatte vor Journalisten in New York. «Sehr bald» könnten die Gespräche über das Atomprogramm wieder aufgenommen werden.

Der Minister kritisierte «widersprüchliche Aussagen» der USA bezüglich ihrer Rückkehr zum Atomabkommen. Teheran sei für eine «konstruktive Verhandlung, die zu greifbaren und überprüfbaren Ergebnissen führt».

Ein ranghoher iranischer Vertreter sagte auf Nachfrage, «sehr bald» könne in «einigen Tagen» oder «einigen Wochen» bedeuten. Nach Sichtung der Unterlagen «werden wir ohne Zeit zu verlieren an den Verhandlungstisch zurückkehren».

Das internationale Atomabkommen von 2015 soll den Iran am Bau von Atomwaffen hindern. Unter anderem verpflichtete sich das Land, seine Kapazitäten für die Urananreicherung einzuschränken und regelmässige Inspektionen seiner Nuklearanlagen zuzulassen. Im Gegenzug wurden internationale Sanktionen gegen den Iran aufgehoben.

2018 stiegen dann aber die USA unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump einseitig aus dem Abkommen aus und verhängten erneut drastische Sanktionen. Danach zog sich Teheran ebenfalls schrittweise aus der Vereinbarung zurück. Der seit Januar amtierende US-Präsident Joe Biden ist grundsätzlich zu einer Wiederbelebung des Atomabkommens bereit, macht aber zur Vorbedingung, dass sich Teheran wieder an seine darin eingegangenen Verpflichtungen hält.

Im April waren in Wien Verhandlungen über eine Neuauflage des Abkommens gestartet worden. Diese kamen aber zum Stillstand, nachdem im Juni im Iran der Hardliner Ebrahim Raisi zum neuen Präsidenten gewählt worden war.

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