Elizabeth Warren vs. Joe Biden – heute kommt es zum ersten Duell

Am 3. November 2020 werden die Vereinigten Staaten von Amerika einen neuen Präsidenten wählen. Oder zum ersten Mal eine Präsidentin?

Bis zur Wahl dauert es zwar noch über ein Jahr, doch bei den Demokraten hat das Rennen schon längst begonnen. Mittlerweile sind «nur» noch 20 Bewerber übrig geblieben, nachdem zahlreiche Kandidierende das Handtuch warfen.

Heute Donnerstagabend findet die dritte Präsidentschafts-Debatte in Houston (Texas) der Demokraten statt. Zugelassen sind nur noch zehn Bewerber. Grund dafür sind strengere Anforderungen.

Wer dabei sein wollte, musste mindestens 130'000 Einzelspender haben. Zudem mussten sie in mindestens vier von der Parteileitung genehmigten Umfragen über zwei Prozent erhalten.

Diese Hürden konnten nur wenige überwinden. Joe Biden, Elizabeth Warren, Bernie Sanders, Kamala Harris, Pete Buttigieg und Andrew Yang gehören dazu. Und auch Cory Booker, Beto O'Rourke, Julian Castro sowie Amy Klobuchar.

Damit kommt es heute zum ersten Zweikampf zwischen Elizabeth Warren und Joe Biden. Und damit zum Duell zwischen der 70-jährigen Vertreterin des linken Flügels und dem 76-jährigen, gemässigten Ex-Vizepräsidenten.

Auch sonst ist es ein Aufeinandertreffen vieler Gegensätze, wie die «Berner Zeitung» schreibt: Frau gegen Mann, «Hobby-Politikerin» gegen Berufspolitiker. Die Harvard-Professorin Warren ist schliesslich noch nicht lange in der Politik. Biden dagegen politisiert seit einer gefühlten Ewigkeit und ist Teil des US-amerikanischen Polit-Establishments.

Deshalb dürfte das Duell der beiden heute Abend bei der TV-Debatte im Zentrum stehen.

Die beiden gehören zu den Favoriten unter den Demokraten. Joe Biden lag in den jüngsten Umfragen relativ deutlich mit rund 28 Prozent an der Spitze. Dahinter lieferten sich Warren und der 78-jährige Bernie Sanders ein knappes Duell.

Laut Analysten scheint es sich auf einen Dreikampf zuzuspitzen. Es ist wahrscheinlich, dass einer dieser drei Kandidaten gegen Donald Trump antreten wird.

Zuletzt war Warren stark im Aufwind. Nachdem sie lange hinter Sanders lag, liegen zurzeit beide gleichauf: Im Durchschnitt aller Umfragen kommen beide auf 17,6 Prozent.

Sanders, der wie Elizabeth Warren links aussen Politik macht, wollte im Gegensatz zu den beiden anderen schon 2016 Präsident werden. Er scheiterte dann aber bei den US-Vorwahlen an Hillary Clinton.

Damals reichte es für die Demokraten aber nicht für die Präsidentschaft. Und somit mussten die USA weiter auf die erste Frau an der Spitze des Landes warten. Vielleicht schafft es ja Warren 2020.