Die Schweizer Armee hat eine Dienststelle für Transmenschen eingerichtet. Dazu wurde eine Person angestellt, die sich auch mit anderen Minderheiten befasst.
Die Schweizer Armee.
Die Schweizer Armee. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit April gibt es in der Schweizer Armee eine Stelle zur Integration von Transmenschen.
  • Dadurch soll unter anderem Diskriminierung verhindert werden.

In der Schweizer Armee kümmert sich eine neue Dienststelle seit Kurzem um die Integration von Transmenschen. Zahlenmässig sind diese Fälle tief. Die Armee will damit aber das Vertrauen der Gesellschaft in die Institution Militär festigen.

Armeesprecher Stefan Hofer bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen entsprechenden Bericht der «SonntagsZeitung».

Seit April sei eine Person angestellt, die sich um das Thema Transsexualität kümmere. Weiter befasst sie sich mit dem Umgang mit sprachlichen Minderheiten und Religionen.

Militärärzte sind aktuell mit durchschnittlich 18 Transsexualitätsdiagnosen pro Jahr konfrontiert. Trotz der geringen Anzahl ist das Diversity Management laut Hofer wichtig. Es gehe darum, das Thema einheitlich zu behandeln, Vorurteile abzubauen und Diskriminierungen zu verhindern.

Transsexualität als Grund für Dienstuntauglichkeit bei Schweizer Armee

Zwar gilt gemäss bestehendem Armeereglement Transsexualität nach wie vor als Grund, diese Menschen als dienstuntauglich zu erklären. In der Praxis hat sich die Armee aber unterdessen den gesellschaftlichen Realitäten angepasst.

Den Bann gebrochen hatte 2013 ein Armeeangehöriger, der ursprünglich als Mann hunderte Diensttage absolviert hatte. Später hatte er sich nach einer Geschlechtsumwandlung erfolgreich für einen friedensfördernden Einsatz im Kosovo gemeldet.

Gemäss Zeitungsbericht plant die Eidgenössische Kommission für Jugend- und Rekrutenbefragung ab 2020 eine umfassende Erhebung. Dabei soll auch eine Frage zum gefühlten Geschlecht integriert werden.

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