Zwei Tage nach einem Besuch des russischen Aussenministers Sergej Lawrow im westafrikanischen Mali haben sich die Aussenminister von Mali, Guinea und Burkina Faso in Ouagadougou getroffen.
Russlands Aussenminister Sergej Lawrow
Russlands Aussenminister Sergej Lawrow - AFP

Es sei das erste Mal seit dem Regierungswechsel «zur Wiedererlangung der Souveränität und territorialen Integrität des Bruderlandes» Burkina Faso, dass er dorthin reise, erklärte Malis Aussenminister Abdoulaye Diop am Donnerstag bei seiner Ankunft in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou.

Burkina Faso ist neben Guinea und Mali eines von mehreren Ländern in der Region, in dem zuletzt das Militär die Macht übernommen hatte. Die Junta in Mali hatte sich mit der langjährigen Schutzmacht Frankreich überworfen und stattdessen verstärkt auf eine Zusammenarbeit mit Russland gesetzt.

Bei seinem Besuch in Mali am Dienstag hatte Lawrow allen drei Ländern Russlands Unterstützung im Kampf gegen Dschihadisten zugesagt. «Der Kampf gegen den Terrorismus ist natürlich auch ein Thema für die anderen Länder der Region», sagte Lawrow. Russland werde sie «bei der Überwindung dieser Schwierigkeiten unterstützen». Dies betreffe «Guinea, Burkina Faso und den Tschad sowie die Sahelzone im Allgemeinen und sogar die Küstenstaaten am Golf von Guinea», sagte Lawrow.

Am Donnerstag traf Lawrow in Khartum mit hochrangigen sudanesischen Politikern zusammen. Dabei sagte Lawrow, er unterstütze die Forderungen des Sudans, «die vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gegen ihn verhängten Sanktionen zu beenden». Der Sudan unterliegt einer Reihe von Sanktionen und einem Waffenembargo. Das nordostafrikanische Land steckt in einer tiefen wirtschaftlichen und politischen Krise.

Das westafrikanische Mali steht im Mittelpunkt einer dschihadistischen Rebellion, die 2012 in Nordmali begann und 2015 auf die Nachbarländer Niger und Burkina Faso übergriff. Tausende Zivilisten sind in den drei Ländern ums Leben gekommen und Millionen sind geflohen.

Seit ihrer Machtübernahme im Jahr 2020 hat Malis regierende Junta russische Flugzeuge, Hubschrauber und Paramilitärs als Verstärkung im Kampf gegen dschihadistische Milizen ins Land geholt. Frankreich hatte im August seine letzten Soldaten aus Mali abgezogen. Die Bundeswehr ist noch an einer UN-Stabilisierungsmission in dem Land beteiligt.

Burkina Faso könnte nun Malis Beispiel folgen: Am 25. Januar kündigte die dortige Militärjunta ein Abkommen über die bestehende Stationierung von aktuell rund 400 französischen Soldaten auf und forderte Frankreich dazu auf, seine Truppen innerhalb von 30 Tagen abzuziehen.

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