Entwicklungsorganisationen haben die reichen Industrieländer (G7) aufgefordert, über ihre Hilfe im Ukraine-Krieg nicht andere Krisen in der Welt zu vergessen.
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G7-Gipfel 2023. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitag fand der G7-Gipfel in Hiroshima in Japan statt.
  • Aktivisten forderten dabei, dass humanitäre Krisen in der Welt nicht vergessen werden.

Entwicklungsorganisationen haben die reichen Industrieländer (G7) aufgefordert, über Hilfe im Ukraine-Krieg nicht andere humanitäre Krisen in der Welt zu vergessen. Die Unterstützung für die Ukraine werde ausdrücklich begrüsst. Sagte Yuko Shibata von der Nothilfeorganisation Japan Platform (JPF) am Freitag am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima in Japan. «Aber die Ukraine ist nicht die einzige Krise in der Welt.»

Die Organisationen seien besorgt, «dass Geldmittel in die Ukraine umgeleitet werden», sagte Shibata. «Wir dürfen die ‹vergessenen Krisen› nicht vergessen.»

Die Ernährungsunsicherheit habe enorme Ausmasse angenommen, beklagten die Organisationen. Vor einem Jahr hätten die G7 im bayerischen Elmau mehr Hilfe versprochen. «Die Tatsache, dass heute mehr Kinder hungrig sind als zuvor, zeigt das Versagen der G7, ihre Verpflichtungen zu erfüllen.»

«Ein Drittel der Menschheit hat nicht genug zu essen», sagte Max Lawson von Oxfam. Die reichen Nationen müssten einen Schuldenerlass für arme Länder beschliessen, die durch die Kreditlast gelähmt würden. Er beklagte, dass humanitären Fragen aber weniger Raum gegeben werde. «Die G7-Staats- und Regierungschefs sind heute eigennütziger.»

Marwin Meier von World Vision beklagte eine «Krisenmüdigkeit». «Es ist schwieriger geworden, gehört zu werden, weil die Leute es nicht mehr hören wollen. Es wird der Kreislauf von Panik und Vernachlässigung genannt.»

Die Entwicklungsorganisationen beklagen auch, dass verfügbare Haushaltsmittel durch die Kosten für die Rüstungslieferungen an das Land knapp seien.

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