Nach den Protesten in Simbabwe sind 27 festgenommene Oppositionsanhänger wieder frei. Sie werden für den Tod von sechs Menschen verantwortlich gemacht.
Anhänger der Oppositionspartei, die während einer Razzia in der Parteizentrale verhaftet wurden, erscheinen vor dem Amtsgericht.
Anhänger der Oppositionspartei, die während einer Razzia in der Parteizentrale verhaftet wurden, erscheinen vor dem Amtsgericht. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach den Protesten in Simbabwe wurden 27 festgenommene Oppositionelle wieder freigelassen.
  • Ihnen wird vorgeworfen, für den Tod von sechs Menschen verantwortlich zu sein.

Nach der blutigen Niederschlagung von Protesten gegen angebliche Manipulationen der Präsidentschaftswahl in Simbabwe sind 27 festgenommene Oppositionsanhänger wieder frei. Die 19 Männer und acht Frauen kamen am Dienstag unter Auflagen auf freien Fuss, wie der Anwalt Denford Halimani mitteilte. Die Staatsanwaltschaft macht die Anhänger der oppositionellen Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) für den Tod von sechs Menschen während einer Demonstration gegen mutmasslichen Wahlbetrug verantwortlich.

Sicherheitskräfte hatten am Mittwoch vergangener Woche das Feuer auf Demonstranten eröffnet, die gegen den Wahlsieg von Präsident Emmerson Mnangagwa protestierten. Einen Tag später wurden die 27 Oppositionsanhänger bei einer Razzia am Sitz der MDC festgenommen. Sie weisen die gegen sie erhobenen Vorwürfe zurück.

Am Dienstag ordnete ein Gericht in der Hauptstadt Harare die Freilassung der Oppositionsanhänger an. Sie mussten nach Angaben der Verteidigung jeweils eine Kaution von umgerechnet 50 Franken hinterlegen und müssen sich am Freitag auf einer Polizeiwache in Harare melden. Ihre Pässe wurden den Angaben zufolge nicht eingezogen. Am 4. September müssen sie erneut vor Gericht erscheinen.

Nach Angaben der Wahlbehörde hatte Präsident Mnangagwa von der Regierungspartei Zanu-PF die Wahl vom 30. Juli im ersten Durchgang mit 50,8 Prozent der Stimmen gewonnen. Oppositionsführer Nelson Chamisa erhielt demnach 44,3 Prozent. Die Opposition bezweifelt, dass dies der Wahrheit entspricht, und will das Wahlergebnis nicht anerkennen. Es war die erste Präsidentschaftswahl in Simbabwe nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Robert Mugabe.

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