Die Grünen dürften bei den Wahlen 2023 die grossen Verlierer sein. Parteipräsident Balthasar Glättli wirft der SVP eine «offen rassistische» Kampagne vor.
Grünen-Parteipräsident Balthasar Glättli wirft der SVP eine Hetzkampagne vor. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SVP kehrt zu alter Stärke zurück: Die Partei zeichnet sich als grosser Wahlsieger ab.
  • Für Grünen-Parteipräsident Balthasar Glättli ist die Schuldfrage schnell geklärt.
  • Im Interview wirft er der SVP eine Kampagne vor, die «Rassismus offen auslebt».
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Gemäss den aktuellen Hochrechnungen kehrt die SVP bei den Wahlen 2023 zu alter Stärke zurück: Allem Anschein nach dürfte die Volkspartei beinahe an ihr Rekordergebnis von 2015 anknüpfen.

Der grosse Verlierer der Wahlen 2023 wird die Grüne Partei sein. Im Interview mit Nau.ch zeigt sich Parteipräsident Balthasar Glättli trotzdem kämpferisch: Nach dem «historischen Erdrutschsieg» bei der Klimawahl 2019 sei ein Sitzverlust absehbar gewesen.

Was dem Grünen derzeit Sorgen bereitet, sei der «SVP-Rutsch», der sich abzeichne: «Das sind schlechte Nachrichten für den Klimaschutz, schlechte Nachrichten für die Gleichstellung und schlechte Nachrichten für eine offene Schweiz!»

Wahlen 2023: «SVP offen rassistisch»

Die Schuldfrage ist für den Grünen-Parteipräsidenten ebenfalls schnell geklärt: Der SVP sei es gelungen, mit einer Kampagne, die «Rassismus offen auslebt», die Stimmbevölkerung an die Urne zu treiben. Ähnliche Entwicklungen seien auch in anderen Ländern Europas zu beobachten.

Wahlen 2023
Die voraussichtliche Zusammensetzung des Nationalrats nach den Wahlen 2023 gemäss GFS-Hochrechnung im Auftrag der SRG. - GFS / SRG / Grafik: Nau.ch

Tatsächlich führte die SVP einen monothematischen Wahlkampf mit Fokus auf Fragen der Migrationspolitik. Ob der Stimmentscheid der Bevölkerung durch Rassismus motiviert war, bleibt allerdings eine grobe Unterstellung.

SVP kontert Glättli-Grätsche

Im Interview mit Nau.ch zeigen sich die voraussichtlichen Gewinner der Wahlen 2023 verhalten optimistisch. Patrick Walder, Mitglied der Parteileitung der SVP Zürich, freut sich über den wahrscheinlichen Sitzgewinn in seinem Kanton: «Für die SVP im Kanton Zürich sieht es bis jetzt nicht schlecht aus. Aber: Wie immer wird erst abgerechnet, wenn wirklich fertig ausgezählt ist.»

Im Interview mit Nau.ch nimmt Patrick Walder von der Parteileitung der SVP Zürich zum Rassismus-Vorwurf vonseiten der Grünen Stellung. - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch

Den Rassismusvorwurf vonseiten der Grünen weist Walder entschieden zurück: «Das ist ein absolut unhaltbarer Vorwurf gegenüber der grössten Partei im Lande!» Die Volkspartei habe wichtige Themen angesprochen, die das Stimmvolk in der Schweiz «offensichtlich» beschäftigten.

Die Zuwanderung stehe hierzulande tatsächlich am Ursprung mancher Übel, erklärt Walder. Auch mit anderen Themen, wie der verfehlten links-grünen Energiepolitik oder der mangelnden Versorgungssicherheit im Energiebereich, habe seine Partei punkten können.

Haben Sie bei den Wahlen 2023 die SVP gewählt?

Dabei handle es sich um Themen, die den Leuten auf die Nerven gehen, so Walder. Herr und Frau Schweizer hätten heute an der Urne gezeigt, dass es so nicht mehr weitergehen könne.

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