Der Nationalrat diskutierte am Mittwoch über eine Initiative für einen längeren Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen. Ein vierwöchiger Urlaub wurde abgelehnt.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Ständerat spricht sich auch der Nationalrat für 2 Wochen Vaterschaftsurlaub aus.
  • Dies hat die grosse Kammer am Mittwoch in der Herbstsession beschlossen.

Grosser Brocken heute Mittwoch in der nationalrätlichen Session. Die grosse Kammer debattierte mehrere Stunden über die Initiative für einen vierwöchigen Vaterschaftsurlaub. Und auch über einen Gegenvorschlag, der zwei Wochen fordert.

Mit 129 zu 62 Stimmen bei einer Enthaltung stimmte der Nationalrat für den indirekten Gegenentwurf zur Volksinitiative: «Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub - zum Nutzen der ganzen Familie». Das heisst grünes Licht für zwei Wochen bezahlten Vaterschaftsurlaub.

Mitte-Links dafür

Für den Kompromiss zwischen dem geltenden Recht und dem Anliegen der Initiative stimmte eine geschlossene Mitte-Links-Koalition. Dagegen waren nur die grosse Mehrheit der SVP und einzelne FDP-Nationalräte. Die gesetzliche Lösung kann einerseits umgesetzt werden, wenn die Initiative von Volk und Ständen abgelehnt wird. Andererseits, wenn das Initiativkomitee sein Begehren zurückzieht.

Väter könnten dann in den ersten sechs Monaten nach der Geburt des Kindes zwei Wochen bezahlten Urlaub nehmen. Dieser würde wie der Mutterschaftsurlaub über die Erwerbsersatzordnung finanziert. Die geschätzten Kosten belaufen sich laut dem Bund auf rund 229 Millionen Franken pro Jahr. Für den Urlaub von zwei Wochen würden 0,06 zusätzliche Lohnprozente je hälftig bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern erhoben.

Initiative für längeren Vaterschaftsurlaub abgelehnt

Der vierwöchige Vaterschaftsurlaub konnte im Nationalrat wie schon im Ständerat nicht bestehen. Wie der Bundesrat empfiehlt eine Mehrheit die Initiative zur Ablehnung. Dieser Entscheid fiel mit 120 zu 67 Stimmen bei 5 Enthaltungen. Für eine Ja-Empfehlung stimmten nur SP und Grüne geschlossen.

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