Die SVP verliert erneut. Mehr Staat schliesst Umweltpolitiker Felix Müri kategorisch aus. Doch der Vize-Fraktionschef fordert ein Bekenntnis zum Klimawandel.
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SVP-Nationalrat Felix Müri ist abgewählt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die SVP ist auf der Verliererstrasse. Nun flammt intern die Diskussion ums Klima auf.
  • Nationalrat Felix Müri fordert, dass sich die Partei deutlicher zum Klimawandel bekennt.
  • Konkret setze man auf bessere Rahmenbedingungen – und nicht auf höhere Benzinpreise.

Nau.ch: Herr Müri, Sie sind Luzerner und Umweltpolitiker im Bundeshaus. Die gestrige Niederlage in ihrem Kanton muss Sie doppelt schmerzen.

Felix Müri*: Die drei Niederlagen in den Kantonen tun alle weh. Die Grosswetterlage hilft uns nicht. Aber wir dürfen nicht auf den Zug der Klima-Hysterie aufspringen und plötzlich wie die Linken höhere Benzinpreise oder Verbote von Ölheizungen fordern. Doch die SVP sollte kommunikativ zulegen.

Nau.ch: Wie meinen Sie das?

Felix Müri: Wir müssen hinstehen und sagen: Ja, den Klimawandel gibt es. Und Ja, die Menschen sind mitverantwortlich dafür. Die SVP ist keine Anti-Klima-Partei und will, dass es dem Planeten gut geht. Und wir haben Rezepte. Wir fordern gute Rahmenbedingungen für Firmen, damit Innovation im Bereich von sauberer Technologie gefördert wird. Dazu gehört auch neue Forschung im Bereich der Kernkraft.

Nau.ch: Konkrete Positionsänderungen sind kein Thema?

Felix Müri Luzern SVP
Felix Müri (SVP) heisst Loredana auch weiterhin in Emmenbrücke willkommen. - Keystone

Felix Müri: Alles hat ein Preisschild. Das werden bald auch jene Wähler merken, die jetzt für die selbsternannten Öko-Parteien stimmen. Nicht jeder kann sich einen Tesla leisten. Und wenn das Benzin plötzlich 20 Rappen mehr kostet, wird das Gejammer gross sein. Wir dürfen nicht in Panik verfallen, auch wenn wir jetzt alleine im Regen stehen.

Nau.ch: Wenn jetzt noch ein Hitzesommer kommt, könnte der Wahlherbst für die SVP sehr trocken werden.

Felix Müri: Auch dann sollten wir als wählerstärkste Partei einen kühlen Kopf bewahren. Das CO2-Gesetz wird uns noch eine Weile beschäftigen. Ich hoffe, es kehrt eine gewisse Sachlichkeit in die Umwelt- und Klimapolitik zurück. Und vielleicht machen sich manche der Klima-Streikenden auch noch mal Gedanken, wenn sie mit dem Flugzeug an den Ballermann fliegen (lacht).

* Felix Müri (61) ist seit 2003 Luzener SVP-Nationalrat. Der Vize-Fraktionschef der Rechtspartei sitzt auch in der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie.

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