Ständeratskommission will Marco Chiesa vor Ermittlungen schützen

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Bern,

SVP-Ständerat Marco Chiesa behält trotz Untersuchungen seine Immunität.

Wahlen 2023
Marco Chiesa bei der Mitgliederversammlung der SVP. (Archivbild) - Keystone

Freie Meinungsäusserung ist im Wahlkampf von Bedeutung. Die zuständige Kommission des Ständerates hebt deshalb die Immunität von SVP-Ständerat Marco Chiesa im Zusammenhang mit Untersuchungen wegen einer SVP-Wahlkampagne nicht auf.

Die Berner Justiz untersucht, ob die SVP-Kampagne mit dem Slogan «Neue Normalität?» von 2023 gegen die Antidiskriminierungsnorm verstossen hat. Die Kampagne prangerte mit dem Slogan «Neue Normalität» kriminelle Handlungen von Asylsuchenden an. In mehreren Kantonen, darunter Bern, gingen deshalb Strafanzeigen ein.

Kommission entscheidet über Aufhebung der Immunität

Die Berner Generalstaatsanwaltschaft ersuchte deshalb, die Aufhebung der Immunität von Chiesa – er war während der Kampagne SVP-Präsident – und auch des damaligen SVP-Nationalrates und SVP-Generalsekretärs Peter Keller zu prüfen. Im Herbst 2023 wurde Chiesa als Ständerat wiedergewählt. Das Parteipräsidium gab er inzwischen ab.

Die Rechtskommission des Ständerates (RK-S) hob Chiesas Immunität mit acht zu zwei Stimmen nicht auf, wie die Parlamentsdienste am Dienstag mitteilten. Zwischen Chiesas Mandat, dessen leitender Position in der SVP und besonders der Organisation des eidgenössischen Wahlkampfes gebe es einen inhaltlichen Zusammenhang, befand sie.

Freie Meinungsäusserung im demokratischen Wahlkampf

Die freie Meinungsäusserung und -bildung sei im Rahmen des demokratischen Wahlkampfes von herausragender Bedeutung. Dazu gehörten auch potenziell polarisierende Aussagen. Das Interesse an der Funktionsfähigkeit des Parlaments sei höher zu gewichten als die Interessen an einer Strafverfolgung.

Als Nächstes ist die Immunitätskommission des Nationalrates am Zug. Kommt sie zum gleichen Schluss wie die Ständeratskommission, ist der Fall erledigt. Ist sie anderer Meinung, kommt das Dossier zurück in die Ständeratskommission.

Kommentare

Contamination

"wegen Strafanzeigen des Eritreischen Medienbunds und des Vereins «Linke PoC» (für: People of Color)" Es ist schon sehr unverantwortlich, dass Marco Chiesa und andere tatsächlich Fakten zum Thema erläutertern...

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