Mit der Wahl von Beat Jans in den Bundesrat sind die Sprachregionen der Schweiz wieder ausgeglichener vertreten.
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Beat Jans wird nach seiner Wahl von einem Bundesweibel in den Nationalratssaal begleitet. - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Während eines Jahrs war die lateinische Schweiz im Bundesrat übervertreten. Seit der Wahl der Jurassierin Elisabeth Baume-Schneider in den Bundesrat im Dezember 2022 sitzen drei Personen aus der Romandie, eine Person aus dem Tessin und drei Personen aus der Deutschschweiz in der Landesregierung.

Die Bundesverfassung schreibt seit 1990 vor, dass die Landesgegenden und Sprachregion im Bundesrat «angemessen» vertreten sein müssen. Aufgrund des Bevölkerungsanteils müsste knapp ein Drittel des Kollegiums aus dem französischen, italienischen und romanischen Sprachraum kommen. Das wären etwa 2,3 Bundesratsmitglieder.

Geschichte sprachlicher Ungleichgewichte

Es ist nicht das erste Mal, dass die Muttersprachen im Bundesrat nicht den Sprachverhältnissen in der Schweiz entsprechen: Bereits 1917 war dies der Fall. Damals ersetzte der Genfer Gustave Ador den St. Galler Arthur Hoffmann. Ador sass nach seiner Wahl neben dem Tessiner Giuseppe Motta, Camille Decoppet (VD) und dem Bündner Felix-Louis Calonder im Rat.

Letzterer war der erste Romanisch-Sprechende in der Landesregierung. Er wurde 1920 ersetzt durch einen Deutschschweizer.

Regionale Vertretung im Bundesrat

Mit Jans' Wahl in die Landesregierung werden auch die Landesgegenden besser im Bundesrat vertreten sein. Aus dem Espace Mittelland kommt der Berner Albert Rösti. Der grosse Kanton Waadt wird repräsentiert durch Guy Parmelin und das Tessin durch Ignazio Cassis. Aus der Ostschweiz kommt Karin Keller-Sutter und das Wallis vertritt Viola Amherd.

Der bevölkerungsreiche Kanton Zürich stellt nach dem Ausscheiden von Ueli Maurer aus dem Amt kein Regierungsmitglied mehr. Es gibt immer noch vier Kantone, aus denen noch nie ein Bundesratsmitglied kam: Es sind Uri, Schwyz, Nidwalden und Schaffhausen.

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