Aussenminister Ignazio Cassis greift durch. Der Bund wird kein Sponsoring des Zigarettenherstellers Philip Morris am Schweizer Expo-Auftritt zulassen.
Expo 2020.
Der Tabak-Gigant Philip Morris International sponsert den Schweizer Pavillon an der Expo 2020. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt nun kein Sponsoring von Philip Morris an der Expo 2020 in Dubai.
  • Ignazio Cassis verzichtet auf die Gelder des Tabakmultis.

Die Negativschlagzeilen rund um das geplante Sponsoring des Zigarettenherstellers Philip Morris am Schweizer Auftritt an der Expo 2020 in Dubai haben Konsequenzen: Bundesrat Ignazio Cassis verzichtet auf die Gelder des Tabakmultis, wie das EDA am Dienstag mitteilte.

Das Hautziel des Schweizer Auftritts in Dubai sei «die Vermittlung eines positiven Images der Schweiz175.

Rund 50 Prozent des Budgets für den Auftritt der Schweiz an der Weltausstellung 2020 in Dubai sollen gemäss Beschluss durch private Firmen abgedeckt werden. Dabei war Präsenz Schweiz, die beim EDA für die Vorbereitung des Schweizer Auftritts in Dubai zuständig ist, während der laufenden exploratorischen Phase unter anderem mit dem Unternehmen Philip Morris International im Kontakt.

Philip Morris hätte mit einem Beitrag von rund 1,8 Millionen Franken wesentlich dazu beigetragen, dass das geforderte Volumen an Drittmitteln erreicht werden kann. Nun fallen diese Gelder weg.

Cassis über Details nicht im Bilde

Laut Medienmitteilung war Cassis über die Entwicklung der Sponsorensuche im Bild, nicht aber über die Details. Mitte Juni hatte er davon Kenntnis genommen, dass eine mögliche Partnerschaft mit PMI diskutiert wird. Darüber hatte er sich skeptisch gezeigt, da ihm als Präventivmediziner die Prävention gegenüber den schädlichen Folgen des Tabakkonsums wichtig ist. Demnach wollte Cassis im Herbst darüber entscheiden.

Als Folge der Berichterstattung hat der Aussenminister nun sich vorzeitig mit dem Dossier befasst und entschieden, dass die Arbeiten an einer Sponsoring-Partnerschaft nicht weitergeführt werden solle.

Nun wurde auch der Auftrag erteilt, die bestehende Sponsoring Policy des EDA zu überarbeiten. Konkret gehe es darum, ein wie grosser Sponsoring-Anteil durch private Unternehmen in Zukunft sinnvollerweise anzustreben sei. Bis Ende 2019 soll das Sponsoring-Handbuch überarbeitet werden.

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