Bundesrat Parmelin und IAEA-Direktor Grossi diskutieren über die Zukunft der Atomenergie.
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Bundesrat Guy Parmelin. (Archivbild) - Keystone

Bundesrat Guy Parmelin hat am Donnerstagmorgen den Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, getroffen. Die beiden sprachen unter anderem über die Situation der Atomenergie und der Kernkraftwerke weltweit und in Europa. Dies teilte Grossi an einer Pressekonferenz am Donnerstag in Bern mit.

Das Treffen sei unter anderem eine Gelegenheit gewesen, die Rolle des Zugangs zu Energie in der Entwicklungshilfe und die Frage der Aufrechterhaltung der Sicherheit am ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja anzusprechen. Das teilte Wirtschaftsminister Parmelin über den Kurznachrichtendienst X mit. Die Lage in dem von Russland besetzten Atomkraftwerk in der Südukraine ist nach Einschätzung der IAEA angespannt, da es immer wieder beschossen wird.

Grossis Gespräche mit Parlamentariern

Grossi sprach am Donnerstag zudem mit Mitgliedern des Parlaments, der Bundesverwaltung und mit Wirtschaftsvertretern. Die nukleare Expertise und das Know-how der Schweiz sowie ihre robuste Lieferkette seien bestens aufgestellt. Dies, um bei der globalen nuklearen Innovation eine wichtige Rolle zu spielen, schrieb Grossi auf X zu dem Treffen.

Am Mittwoch hatte Grossi einen Vortrag an der Generalversammlung des Nuklearforums in Zürich gehalten und dabei auf einen globalen Trend zur Kernenergie hingewiesen. Immer mehr Länder hätten die Atomkraft als klimafreundliche Energiequelle wiederentdeckt. Er nehme an, dass dieser Trend auch in der Schweiz von Interesse sei.

Die Zukunft der nuklearen Energie

Er glaube, dass die nukleare Energie neben anderen Quellen eine wertvolle Komponente der Energieversorgung sei. Dies sagte Grossi denn auch an der Pressekonferenz am Donnerstag. Auch sehe er eine globale Tendenz, die Laufzeit von Kernkraftwerken zu verlängern, so Grossi weiter.

Tatsächlich gab der Schweizer Stromkonzern Axpo Ende März 2024 bekannt, einen Betrieb der beiden ältesten Schweizer Atomreaktoren Beznau im Aargau über das Jahr 2030 hinaus zu prüfen. Zuvor hatte der Ständerat Anfang März am 2017 beschlossenen Verbot des Baus neuer Atomkraftwerke gerüttelt. Der Rat nahm ein Postulat an, dass einen Neubau von AKW's als «mögliches Szenario» zur Sicherung der Stromversorgung prüfen soll.

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