Mit Jubel und einer Standing Ovation für Parteipräsidentin Regula Rytz haben die Grünen am Samstag in Bern ihren Wahlsieg gefeiert.
Viel Freude bei den Grünen: Die Delegierten feierten ihre Präsidentin Regula Rytz (rechts) an ihrer Versammlung in Bern. Eines sei nach den Wahlen klar, rief diese in den Saal: «Grüne gehören in den Bundesrat.»
Viel Freude bei den Grünen: Die Delegierten feierten ihre Präsidentin Regula Rytz (rechts) an ihrer Versammlung in Bern. Eines sei nach den Wahlen klar, rief diese in den Saal: «Grüne gehören in den Bundesrat.» - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Grünen bejubelten heute Samstag ihren Wahlsieg und betonte die künftigen Aufgaben.
  • Parteipräsidentin Regula Rytz forderte eine neue Zauberformel im Bundesrat.

Mit langanhaltendem Jubel und einer Standing Ovation für Parteipräsidentin Regula Rytz haben die Grünen am Samstag in Bern ihren Wahlsieg vom 20. Oktober gefeiert. Mit dem Erfolg sei aber auch Verantwortung verbunden, betonte Rytz in ihrer Ansprache.

Die Grünen seien nun «eine Volkspartei», die sich für eine ökologische, soziale und weltoffene Schweiz einsetzen wolle. Die Erwartungen an die Grünen seien hoch.

Links-Mitte-Politik möglich

Mit den Sitzgewinnen werde die Grüne Fraktion künftig mindestens 30 Abgeordnete zählen. Neu werde auf Bundesebene eine Links-Mitte-Politik möglich sein. Dafür brauche es aber die Zusammenarbeit mit anderen Parteien, führte Rytz aus.

Regula Rytz
Regula Rytz, Parteipraesidentin Grüne, spricht bei der Delegiertenversammlung der Grünen. - keystone

Mit dem Wahlsieg hätten die Grünen die Aufgabe erhalten, die Klimapolitik auf Netto-Null-Kurs zu bringen, die Gleichstellung zu fördern und die Landwirtschaft von giftigen Pestiziden zu befreien - mit den Bauern zusammen und nicht auf deren Kosten. Auch Konzernverantwortung und Menschenrechte müssten zu einem Leitstern der Schweizer Aussenpolitik werden.

Eltern und Grosseltern die Augen geöffnet

Rytz zollte auch all den Jugendlichen Respekt, die ökologische Anliegen in den vergangenen Monaten in der Schweiz und anderswo auf die Strasse getragen hatten. Sie hätten ihren Eltern und Grosseltern die Augen geöffnet. Der grüne Wahlsieg sei aber auch die Ernte für über 30 Jahre politische Arbeit in der Schweiz, führte Rytz aus.

Regula Rytz Regula Tschanz
Generalsekretärin Regula Tschanz sagt, dass mit dem neuen Geld das Sekretariat der Grünen aufgestockt werde. - keystone

Einmal mehr bekräftigte Rytz vor den Delegierten die bereits am Wahlsonntag gestellte Forderung nach einer grünen Vertretung im Bundesrat. «Mit unserem Wahlsieg politisieren wir nun in einer Liga mit Bundesratsparteien wie der FDP und der CVP», formulierte es Rytz. Doch die Wählerinnen und Wähler hätten bekanntlich keinen Einfluss auf die Zusammensetzung des Bundesrats.

Rytz fordert neue Zauberformel

Rytz forderte daher eine neue Zauberformel. Die Partei werde sich auch dafür einsetzen, dass es im Bundesrat nicht mehr zu taktischen Rücktritten während der Legislatur komme. Ohne die vorzeitigen Rücktritte von Johann Schneider Ammann und Doris Leuthard hätten die Grünen nun einen Bundesrat, folgerte Rytz.

Regula Rytz
Ein Plakat für die Ständeratswahl mit Regula Rytz, GP-BE, und Hans Stöckli, SP-BE, steht zum Mitnehmen bereit, bei der Delegiertenversammlung der Grünen Kanton Bern. - keystone

Die Grünen befinden sich laut Rytz in «intensiven Diskussionen» wie die Chancen für die Grünen bei der Bundesratswahl am 11. Dezember stehen.

Näheres dazu konnte sie den Delegierten noch nicht bekannt geben. Eines sei aber klar: «Grüne gehören in den Bundesrat», rief Rytz den Versammelten zu.

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