Die FDP-Basis will ihrer Bundeshaus-Fraktion einen grünen Mantel überziehen. Der Chef der Grünliberalen ist skeptisch – stellt aber Forderungen an Petra Gössi .
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Buhlen die Chefs von FDP (Petra Gössi, r.) und GLP (Jürg Grossen) im Herbst um die gleichen Wähler? Die Klima-Umfrage der Freisinnigen lässt es vermuten. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Basis der FDP wünscht sich eine schlagkräftigere Klimapolitik ihrer Elite.
  • Die GLP appelliert an Präsidentin Petra Gössi, das Votum ernst zu nehmen.

Die Klimastreiks gehen auch an den Freisinnigen nicht spurlos vorbei. Eine Mehrheit der Teilnehmenden spricht sich in der Umfrage von Präsidentin Petra Gössi für mehr Engagement gegen den Klimawandel aus.

FDP Petra Gössi Walti
Der FDP-Parteispitze um Präsidentin Petra Gössi und Fraktionschef Beat Walti stehen nach der Veröffentlichung der Klima-Umfrage turbulente Wochen bevor. - Keystone

In der Partei sorgt das für heftige Diskussionen. Doch auch die Konkurrenz schaut ganz genau hin. Sollte sich die FDP tatsächlich zur Öko-Partei wandeln, müssten sich vor allem die Grünliberalen Gedanken machen.

GLP-Präsident: Petra Gössi muss handeln!

Deren Präsident Jürg Grossen meint lakonisch: «Ich freue mich natürlich sehr, dass unsere Forderungen auch in der FDP-Basis auf Anklang stossen.» Er stellt aber die Frage nach der Repräsentativität in den Raum. Schliesslich hätten nur 12 Prozent der FDP-Mitglieder teilgenommen.

GLP Jürg Grossen
Die Grünliberalen um Präsident Jürg Grossen haben bei den letzten Wahlen zugelegt. - Keystone

Sicher scheint Grossen, dass es «zwischen der FDP-Basis und der Bundeshausfraktion einen riesigen Graben gibt.» Konkret verweist er etwa auf die Flugticket-Abgabe. Der Berner Nationalrat appelliert deshalb an Petra Gössi. «Die Parteispitze ist nun in der Pflicht zu handeln, die Massnahmen dürfen jetzt nicht mehr an der FDP scheitern!»

Auch GLP gegen AKW-Forschungsverbot

Und was sagt die GLP zum FDP-Ja zu Atomkraftwerken? Grossen muss angesprochen auf die Offensive von Nationalrat Hans-Ulrich Bigler schmunzeln. «Kollege Bigler soll ruhig wieder mal ausrechnen, wie teuer das würde.»

AKW FDP Umfrage
Die Schweiz hat mit der Energiestrategie 2050 den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. - Keystone

Bei einer Vollkostenrechnung sei erneuerbarer Strom nämlich längst günstiger. Forschen dürfe man im nuklearen Bereich natürlich weiter. «Aber noch ist keine nukleare Technologie in Sicht, die sicher ist und sich finanziell rentiert», so Energieexperte Grossen.

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