Mit der Gletscher-Initiative entdecken offenbar auch Bürgerliche den Klimaschutz. Innerhalb der FDP spalten sich die Geister.
FDP. Die Liberalen Poster bezüglich der Klimapolitik.
FDP. Die Liberalen Poster bezüglich der Klimapolitik. - fdp.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Verein Klimaschutz hat am Donnerstag in Bern die Gletschter-Initiative vorgestellt.
  • Im Initiativkomitee sitzt auch FDP-Ständerat Ruedi Noser.
  • Die Initiative spaltet unter den Freisinnigen die Geister.

Die heute lancierte Gletschter-Initiative will eine CO2-neutrale Schweiz. Bis 2050 sollen beispielsweise Gas- und Öl-Heizungen oder Benzin-Autos verbannt werden.

Umso mehr erstaunt es, dass die Initiative auch bei Bürgerlichen Anklang findet. So sitzt FDP-Ständerat Ruedi Noser im Initiativkomitee. Erstaunlich, da die FDP unter anderem dazu beitrug, dass der Nationalrat im Dezember das CO2-Gesetz versenkte.

christian wasserfallen
FDP-Vizepräsident und Nationalrat Christian Wasserfallen spricht im Nationalratssaal. - Keystone

Dies führt zu heftigen Reaktionen. So beispielsweise bei Nationalrat Christian Wasserfallen, der seinen Kollegen Noser nicht versteht. «Die Gletscher-Initiative ist gut gemeint, das komplette Importverbot von Benzin und Brennstoffen jedoch weder liberal noch sinnvoll», sagt der Berner.

Der Zeithorizont 2050 sei so gewählt, dass Unterstützer der Initiative sicherlich nicht mehr betroffen seien oder Verantwortung mehr dafür tragen müssen.

Chef der Jungfreisinnigen zeigt Sympathie

Doch wie eine kurze Umfrage bei FDP-Politikern zeigt, erhält Noser auch Unterstützung von Kollegen. So vom Luzerner Ständerat Damian Müller: «Ich stehe der Initiative positiv entgegen. Ich finde es sehr wichtig, dass wir uns mit der Zukunft auseinandersetzen.» Müller ist sich sicher: Noser werde in der FDP «nicht der einzige bleiben.»

Andri Silberschmidt, Präsident der Jungfreisinnigen
Andri Silberschmidt, Präsident der Jungfreisinnigen, spricht an einer Medienkonferenz. - Keystone

Damit hat er Recht. Auch Andri Silberschmidt, Präsident der Jungfreisinnigen, begrüsst die Initiative im Grundsatz, «da sie gute Ansätze drin hat.» Er unterstütze es, die CO2-Emissionen zu neutralisieren.

Kritisch sehe er jedoch die Forderung, die Fossilen Energien zu verbieten. «Man soll Umweltsünder mit Lenkungsabgaben in die Verantwortung nehmen und nicht mit Verboten reagieren.»

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