Fremdsprachenunterricht soll in Berufsbildung nicht Pflicht werden
Fremdsprachen sollen in der Berufsbildung laut Bundesrat freiwillig bleiben.

Lernende sollen in der Berufsbildung nicht zwingend Fremdsprachen lernen müssen. Dieser Meinung ist der Bundesrat. Er findet, dass die heutige Kombination aus obligatorischen und freiwilligen Angeboten Lernenden ausreichend Gelegenheit bietet, Sprachkompetenzen zu erhalten oder auszubauen.
In einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt der Bundesrat, ein obligatorischer Fremdsprachenunterricht in allen Berufen würde das bewährte «Bottom-up»-System der Berufsbildung unterlaufen. Diesem System zufolge bestimmt nicht der Staat die Lerninhalte der Berufsbildung, sondern das tun die Organisationen der Arbeitswelt.
Auch sei der Anteil beruflicher Grundbildungen mit obligatorischem Fremdsprachenunterricht seit 2010 stetig gestiegen, nämlich von 14 Prozent der Berufe auf heute 22 Prozent.
Fremdsprachen für über die Hälfte der Lernenden Pflicht
Gerade die am häufigsten gewählten Berufsbildungen wiesen Fremdsprachenunterricht auf. Und rechne man die Berufsmaturität hinzu, erhielten mehr als die Hälfte der Lernenden obligatorisch Fremdsprachenunterricht.
In der Mitteilung fasst der Bundesrat einen 25-seitigen Bericht zusammen, den der Nationalrat im März 2024 mit dem Ja zu einem Vorstoss forderte.
Gegenwärtig wird in der Schweiz intensiv diskutiert, ob an den Schweizer Primarschulen der Unterricht in einer zweiten Landessprache zwingend sein soll oder nicht. Der Bundesrat gab Mitte September bekannt, falls nötig wolle er diese Vorgabe mit einem Gesetzesartikel durchsetzen.