SVP-Nationalrat Roger Köppel will Ständerat werden anstelle der jetzigen «EU-Turbos» aus SP und FDP. Diese reagieren betont gelassen auf die Kampfansage.
Roger Köppel, SVP-Nationalrat, will in den Ständerat. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für die SVP steigt im Kanton Zürich Roger Köppel in den Ständerats-Wahlkampf.
  • Er will betont monothematisch argumentieren: Mit dem Feindbild Europa.
  • Mit einer Ein-Thema-Politik könne man den Kanton Zürich nicht vertreten, sagen die Gegner.

Das SVP-Aushängeschild Roger Köppel will Ständerat für den Kanton Zürich werden. Im Weg stehen ihm dabei die beiden Bisherigen: Ruedi Noser (FDP) und Daniel Jositsch (SP). Köppel will auf ein einziges Thema fokussieren: Das Rahmenabkommen und die EU. Damit will er die «EU-Turbos» aus dem Stöckli jagen, denn das «Kartell Jositsch/Noser» sei undemokratisch.

Ständerat muss Kanton Zürich vertreten

Seine Gegner zollen Köppel Respekt – im grössten Kanton liessen die Parteien immer ihre Besten kandidieren, meint Ruedi Noser. «Es wird garantiert ein harter Wahlkampf werden!», ist er sich jetzt schon sicher. Aber mit Köppels Auslegeordnung kann er herzlich wenig anfangen.

Köppel Noser und Jositsch
Ständerat Ruedi Noser (FDP, links) diskutiert während der Frühlingssession 2018 mit Ständerat Daniel Jositsch (SP). - Keystone

Dass das SP-FDP-Duo gut harmoniere, bestätigen beide. «Der Kanton Zürich kann nur wirkungsvoll vertreten werden, wenn die beiden Ständeräte gut zusammenarbeiten», erläutert Daniel Jositsch. Warum Einigkeit «undemokratisch» sein soll, erschliesst sich Noser nicht. «Während 100 Jahren hat man gesagt, es braucht eine ‹ungeteilte Standesstimme›» – ein gemeinsamer Einsatz für den Kanton Zürich.

Köppel vertritt etwas – aber nicht Zürich

Mit einer Ein-Thema-Politik gelinge das sicher nicht. Und dann noch beim falschen Thema: «Für den Kanton Zürich ist zunächst einmal die STAF Steuervorlage wichtig», findet Noser. Wenn schon müsse Köppel – als Kandidat für den Ständerat – dazu Stellung nehmen. «Wenn man eine Ein-Thema-Politik macht, vertritt man etwas anderes, aber nicht den Kanton Zürich.»

Wenn man um das Rahmenabkommen eine Hysterie mache, sei das nicht im Sinne des Kantons Zürich. Gegen Hysterie ist ja aber auch Köppel, nämlich beim CO2 und den Klimastreiks. Das findet zwar auch Noser, aber ohne die Klimabewegung gleich als Unzurechnungsfähige zu betiteln. Für ihn sei klar: «Das menschengemachte CO2 muss man reduzieren – ohne Hektik und Panik, sondern mit aller Gelassenheit.»

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