Der Bundesrat will seine VIP-Flotte «weiterentwickeln». Dies bedeutet zunächst das Aus für die Pilatus PC-24: Der neuste Bundesratsjet wird verkauft.
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Der PC-24 aus dem Hause Pilatus, den der Bundesrat vom Stanser Flugzeughersteller erworben hat. (Archivbild) - sda - Pilatus Aircraft Ltd
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat verkauft einen seiner Bundesratsjets, die Pilatus PC-24.
  • Grundsätzlich will der den Lufttransportdienst des Bundes neu ausrichten.
  • Im Fokus steht offenbar eine einheitlichere Flotte, mit der längere Reisen möglich sind.

«Alle drei Flugzeuge sind in einem guten oder sehr guten Zustand», betont der Bundesrat in seinem heutigen Entscheid. Von den drei Bundesratsjets soll nun aber trotzdem einer verkauft werden. Ausgerechnet die Schweizer Eigenentwicklung, die Pilatus PC-24, will der Bundesrat bereits wieder abstossen.

Die PC-24 hätte eigentlich die Citation Excel 560XL von Cessna ersetzten sollen. Sie verbleibt nun vorläufig, wie auch die Falcon 900EX von Dassault, in Diensten des Lufttransportdienst des Bundes.

Flexibilität und Handlungsfreiheit eingeschränkt

Immerhin erhofft sich der Bundesrat aufgrund des «sehr guten Zustandes aktuell noch einen hohen Verkaufswert». Ironischerweise waren es die beiden anderen Bundesratsjets, die in den letzten Monaten mit Pannen für Aufsehen sorgten. Die Falcon brachte sowohl Ignazio Cassis bei seiner China-Reise in Verlegenheit als auch Guy Parmelin auf dem Weg nach Tokio. Die Citation brachte Simonetta Sommaruga zwar noch an den Klimagipfel in Glasgow, aber nicht mehr zurück.

Bundesratsjet Falcon
Die Falcon 900EX von Dassault auf dem Flughafen von Amman (Jordanien), wo sie Bundesrat Ignazio Cassis im Mai 2018 erfolgreich absetzte.
Bundesratsjet Cessna Citation
Die Citation Excel 560XL von Cessna wird am Freitag, 6. September 2002 auf dem Flugplatz Bern Belpmoos den Medien als neuer Bundesratsjet vorgestellt.
Bundesratsjet PC-24 Pilatus
Der neue PC-24 Super Versatile Jet bei seinem Übergabeflug an den Bundesrat am Montag, 18. Februar 2019.

Mit den drei verschiedenen Flugzeugtypen, der «heterogenen Ausgestaltung», wie der Bundesrat dies nennt, sei die Flexibilität teilweise eingeschränkt. Nur die Falcon sei wirklich für längere Reisen geeignet. Wie es weitergehen soll, soll das VBS nun bis Ende 2022 prüfen und Optionen aufzeigen.

Kooperationen mit anderen Staaten

Unabhängig der VIP-Flotte hat der Bundesrat das VBS ermächtigt, Kooperationsgespräche aufzunehmen. Die Zusammenarbeit mit anderen Staaten im Bereich Lufttransport von Personen und Fracht soll institutionalisieren. Damit erhofft sich der Bundesrat, das Transportvolumen ergänzen zu können. Planbare Flüge in Krisenregionen, für die unter anderem Selbstschutzsysteme zwingend seien, sollen so ermöglicht werden.

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