Bund weist Kantone zur Umsetzung der Trinkwasser-Sanierung an

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Der Bund hat die Kantone angewiesen, die Sanierung des Trinkwassers genau zu überwachen.

Trinkwasser
Die Kantone wurden vom Bund dazu aufgefordert, die Sanierung des Trinkwassers genau zu überwachen. (Archivbild) - pixabay

Der Bund hat die Kantone dazu angewiesen, die Umsetzung der Sanierung des Trinkwassers eng zu verfolgen. Die meisten Wasserversorger haben entsprechende Sanierungsmassnahmen zum Abbau des Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffs Chlorothalonil bereits eingeleitet.

Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Chlorothalonil wurden seit den 1970er-Jahren in der Schweiz eingesetzt, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) in einem Bericht ans Parlament vom Mittwoch aufzeigt. Wegen Gesundheitsbedenken verbot der Bund per 1. Januar 2020 die Pflanzenschutzmittel. Abbauprodukte von Chlorothalonil seien aber nach wie vor im Grund- und Trinkwasser auffindbar.

Zu den Sanierungsmassnahmen des Trinkwassers gehören das Mischen mit unbelastetem Wasser, die temporäre Schliessung von belasteten Fassungen oder der Einkauf von Wasser aus benachbarten Wasserversorgungen. Technische Aufbereitungsanlagen sollen nur installiert werden, wenn die rasch umsetzbaren Massnahmen nicht möglich oder schon ausgeschöpft sind.

Fokus auf präventiven Gewässerschutz

Die Aufbereitung von verschmutztem Wasser dürfe keine permanente Lösung sein. Der Fokus liege auf dem vorsorglichen Gewässerschutz, damit schädliche Stoffe gar nicht erst ins Grundwasser gelangen.

Für die Aufbereitung des Trinkwassers wären je nach Variante geschätzte Investitionskosten im Umfang von 54 Millionen bis 818 Millionen Franken nötig, schrieb das BLV. Die jährlichen Gesamtkosten beliefen sich auf 13 bis 74 Millionen Franken.

Gemäss Schätzungen im Bericht hat von 2019 bis 2021 durchschnittlich ein Zehntel der Bevölkerung Trinkwasser konsumiert, welches den Höchstwert für Chlorothalonil überschritten hat. Der Anteil der Bevölkerung, das von kontaminiertem Trinkwasser betroffen ist, wird sich über die nächsten 5 bis 15 Jahre durch den natürlichen Rückgang der Konzentration im Grundwasser deutlich reduzieren.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #1813 (nicht angemeldet)

Was sagt Direktzahlungsempfänger Deppling dazu?

Weiterlesen

Preisdruck
106,3 Punkte
bexio
bexio Lab

MEHR AUS STADT BERN

Tierpark Bern
2 Interaktionen
Jööö
Fisch
2 Interaktionen
Bedenkenlos
SC Bern Baumgartner Österreich
2 Interaktionen
Berner trifft!
bundesanwaltschaft
3 Interaktionen
92,7 Mio.