Die Neutralitätsinitiative von Christoph Blocher ist eingereicht: Der SVP-Doyen will die Schweiz vor «fremden Kriegen» wahren und zur Neutralität zurückführen.
Alt-Bundesrat Christoph Blocher erklärt im Interview mit Nau.ch, weshalb es die Neutralitätsinitiative braucht. - Nau.ch / Nico Leuthold

Das Wichtigste in Kürze

  • Die «immerwährende, bewaffnete Neutralität» soll in der Bundesverfassung verankert werden.
  • Initiant Christoph Blocher erklärt im Interview: «Schweiz hat Glaubwürdigkeit eingebüsst!»
  • Die «Neutralitätsinitiative» solle das Volk vor dem «Blödsinn der Politiker» schützen.
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Die immerwährende, bewaffnete Neutralität der Schweiz soll in der Verfassung verankert werden: Die Gruppierung «Pro Schweiz» hat in Bern ihre «Neutralitätsinitiative» eingereicht, mit knapp 133'000 Unterschriften.

Die Volksinitiative zur «Wahrung der schweizerischen Neutralität (Neutralitätsinitiative)» habe unerwartet viel Zuspruch erhalten, schrieb die Gruppierung Pro Schweiz am Donnerstag. Das sei ein starkes Signal dafür, dass die Neutralität in der Aussen-, Innen- und Sicherheitspolitik zentral bleiben müsse.

Neutralität Neutralitätsinitiative Blocher SVP
Die Unterschriften zur «Neutralitätsinitiative» werden bei der Bundeskanzlei in Bern eingereicht.
Neutralität Neutralitätsinitiative Blocher SVP
Im Interview mit Nau.ch erklärt Initiant und Alt-Bundesrat Christoph Blocher, die Schweiz habe an Glaubwürdigkeit eingebüsst.
Neutralität Neutralitätsinitiative Blocher SVP
Stattdessen hätte sich die Schweiz darauf beschränken sollen, die Umgehung der Sanktionen bestmöglich zu beschränken. Ursprünglich sei dies auch die Entscheidung des Bundesrates gewesen.

Im Interview mit Nau.ch erklärt Initiant und Alt-Bundesrat Christoph Blocher, die Schweiz habe an Glaubwürdigkeit eingebüsst: Zum ersten Mal seit langer Zeit habe sich die Eidgenossenschaft dazu entschieden, Sanktionen gegen einen kriegsführenden Staat mitzutragen.

«Sanktionen sind ein nicht-militärisches Zwangsmittel, um ein Volk auszuhungern», erklärt der SVP-Doyen. «Da machen wir mit – damit sind wir als neutraler Staat nicht mehr glaubwürdig!»

«Volk vor Politik schützen»

Stattdessen hätte sich die Schweiz darauf beschränken sollen, die Umgehung der Sanktionen bestmöglich zu beschränken. Ursprünglich sei dies auch die Entscheidung des Bundesrates gewesen. «Aber nach einer Woche sind die unter dem Druck der EU, der Vereinigten Staaten und der Grossbanken umgekippt.»

«Solchen Blödsinn» will der Alt-Bundesrat mit seiner Neutralitätsinitiative künftig verhindern. Blocher ist überzeugt: «Politiker wollen in diese fremden Kriege eintreten, nicht die Bevölkerung. Die Initiative dient zum Schutz der Bevölkerung vor den Politikern!»

Die Neutralitätsinitiative im Detail

Laut Initiative darf die Schweiz keinem Militär- oder Verteidigungsbündnis beitreten. Eine Zusammenarbeit mit solchen Bündnissen ist aber zulässig, wenn die Schweiz direkt angegriffen wird. Sanktionen darf die Schweiz weder anordnen noch mittragen, es sei denn, sie ist gegenüber der Uno dazu verpflichtet.

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Sie dürfte auch verhindern, dass von anderen Staaten verhängte Sanktionen nicht umgangen werden. Zudem verpflichtet die Neutralitätsinitiative die Schweiz, «Gute Dienste» anzubieten.

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