Bilaterale bleiben für Cassis der beste Weg
Aussenminister Cassis sieht die Bilateralen als besten Weg. Die Erfahrung zeige, dass Kooperation mit der EU vorteilhafter sei als Freihandel.
Die Erfahrungen mit den Bilateralen stützen nach Ansicht von Aussenminister Ignazio Cassis den eingeschlagenen Weg in der Europapolitik. «Wir haben gesehen: Das ist der beste Weg», sagte Cassis.
Die Schweiz habe 25 Jahre Erfahrung mit den Bilateralen, erklärte Cassis am Freitag in Bern vor den Medien. Eine reine Freihandelsbeziehung, wie sie die Schweiz mit den USA habe, sei ebenfalls mit Nachteilen behaftet. Dies zeigten die Erfahrungen nach dem Abbruch der Verhandlungen über ein Rahmenabkommen im Jahr 2021.
Cassis entkräftet Mythen um Handelsabkommen
Cassis betonte, es gehe bei den Verträgen mit der EU um ein Handelsabkommen – auch wenn man daraus «einen Mythos machen» könne. «Wir übernehmen nur dort Regulierungen, wo wir eine Marktbeteiligung wollen.» Der Schweizer Aussenminister wies zudem die Behauptung zurück, die EU sei ein statisches, bürokratisches Monster.
In der heutigen Welt erlegten alle grosse Märkte den Handelspartnern Regeln auf, sagte Helene Budliger Artieda, Staatsekretärin und Direktorin des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco), mit Verweis auf die Zölle von US-Präsident Donald Trump: «Das ist die Welt.»
Die beiden antworteten mit ihren Ausführungen auf eine Frage von «Weltwoche»-Chefredaktor Roger Köppel. Der frühere Zürcher SVP-Nationalrat wollte von Cassis wissen, ob es eine sinnvolle Strategie für den Schweizer Wohlstand sei, sich dem Regelwerk der EU anzunähern, obwohl diese mit wirtschaftlichen Problemen kämpfe.
