Falscher Parmelin verbreitet auf Twitter Fake News
Das Wichtigste in Kürze
- Betrüger wollten mit gefälschten Twitter-Profil im Namen von Bundesrat Parmelin Verwirrung stiften.
- Nau-Recherchen zeigen: Das war mehr als ein Jux.
- Kurz nachdem Nau die Fälschung publik machte, starteten die Betrüger mit dem Verbreiten von Fake News.
Der Twitter-Account @GuyParmelinCH existiert erst seit gestern, hat aber bereits namhafte Follower – und ist eine Fälschung (Nau berichtete). Aber wer steckt dahinter und was sind die Absichten?
Angeblicher Nationalbank-Direktor wird angeblicher Bundesrat
Nau-Recherchen deuten darauf hin, dass jemand gezielt Einfluss nehmen und Falschmeldungen verbreiten wollte. Brisant: Der gleiche Account existierte zuvor unter einem anderen Namen. Als @ThomasJordanSNB gaben die Betrüger vor, Nationalbank-Direktor Thomas Jordan zu sein. Und sammelten so einflussreiche Follower.
Nicht möglichst viele, sondern möglichst relevante Follower sollten also einem Twitter-Account mit prominentem Namen vertrauen. Kurz nachdem Nau die Fälschung publik machte, folgte denn auch die erste Fake News per Fake-Parmelin-Tweet: Die Russische Armee bestätige den Tod des iranischen Religionsführers Ali Khamenei.
Nicht lustig, sondern gefährlich
Eine Stunde später twittert der angebliche Bundesrat die vermeintliche Auflösung: Es handle sich um einen Jux des italienischen «Journalisten» Tommaso Debenedetti. Oder ist auch das ein Jux? Plausibel wäre es zumindest: Debenedetti ist bekannt dafür, falsche Twitter-Konten zu errichten und Verwirrung zu stiften.
Von Jux kann dagegen keine Rede sein: So hat Debenedetti auch schon den angeblichen Tod des syrischen Machthabers Baschar al-Assad verkündet. Mit der Folge, dass weltweit der Ölpreis anstieg. Debenedettis angebliches Ziel: Aufzuzeigen, wie leicht die Medien zu täuschen seien. Pech für ihn: Da hat er sich diesmal die Falschen ausgesucht.