Aus den Werken von Agatha Christie wurden offenbar problematische Stellen entfernt. Die neuen Ausgaben von «Poirot»- und «Miss Marple» sind davon betroffen.
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Über zwei Milliarden Bücher soll Agatha Christie verkauft haben. - imago/TT
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Das Wichtigste in Kürze

  • Aus den Werken der Autorin Agatha Christie soll anstössige Sprache entfernt werden.
  • Auch bei den Werken von Ian Fleming und Roald Dahl fand eine Überarbeitung statt.

Zensur bei Romane von Agatha Christie (1890–1976): Mehrere Romane der britischen Schriftstellerin Agatha Christie wurden offenbar entfernt. Dafür ist die potenziell anstössige Sprache verantwortlich. Dabei soll es um Beleidigungen und Verweise auf ethnische Herkunft gegangen sein. Die Zeitung «The Telegraph» berichtet das.

Betroffen sind gemäss Berichten die Werke «Poirot»- und «Miss Marple, welche zwischen 1920 und 1976 entstanden sind. In den neuen Ausgaben fand eine Überarbeitung oder Entfernung der Passagen statt. Das Ziel war, die Werke von Sprache und Beschreibungen zu befreien, die das moderne Publikum als anstössig empfinden.

Eine solche Stelle ist etwa die mit der Figur einer britischen Touristin, die sich über eine Gruppe von Kindern aufregt. Laut dem «Telegraph» wurde diese Szene in der Neuauflage entfernt. Eine Reihe von Verweisen auf lächelnde Menschen und Kommentare zu ihren Zähnen und ihrem Körperbau sind ebenfalls gelöscht worden.

Nach Agatha Christie: Auch Werke anderer Autoren werden geändert

Zuvor waren auch schon Werke anderer bekannter Autoren bearbeitet worden. Ian Flemings (1908–1964) «Bond»-Bücher sollen beispielsweise neu veröffentlicht werden, angepasst ans 21. Jahrhundert, wie «The Sunday Telegraph» im Februar schrieb. So seien einige Bezeichnungen für Ethnien und Minderheiten in den Büchern heutzutage schlichtweg nicht mehr tragbar.

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Die Werke von Ian Fleming wurden neben denen von Agatha Christie auch überarbeitet. - keystone

Sicherlich dürfte die Sexismus-Debatte, der sich auch die frühen Teile der Filmreihe gegenübersehen, ebenfalls mit hineinspielen. Der Verlag Ian Fleming Publications habe daher Spezialisten engagiert, die sich den Texten annehmen und entsprechende Passagen identifizieren sollen. Aus diesen und weiteren Gründen wurde nachträglich auch etwa Roald Dahls (1916–1990) Werke «Charlie und die Schokoladenfabrik» abgeändert. Auch Harriet Beecher Stowes (1811–1996) «Onkel Toms Hütte» ist betroffen.

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