Wohl kaum ein anderes Fantasy-Werk ist so bekannt wie «Herr der Ringe» von J. R. R. Tolkien. Dem britischen Autor wird nun ein Biopic gewidmet.
Tolkien
Nicholas Holt spielt J. R. R. Tolkien in dessen Biopic. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der «Herr der Ringe»-Autor J. R. R. Tolkien verstarb vor 45 Jahren.
  • In einem Film wird das Leben des britischen Autors aufgegriffen.

Gut 45 Jahre nach dem Tod von J. R. R. Tolkien will das Biopic «Tolkien» dessen Leben näherbringen.

Leser des britischen Autors kennen diese düsteren Szenen aus der Mittelerde. Da ist Smaug, ein feuerspeiendes Drachen-Ungetüm aus dem «Hobbit»-Roman. Da sind die Totensümpfe, die Frodo Beutlin in «Der Herr der Ringe» auf dem Weg nach Mordor durchqueren muss.

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J. R. R. Tolkien starb vor 45 Jahren. - Keystone

Diese Bilder sind Teil der Fantasy-Literatur des britischen Schriftstellers (1892-1973). Er schlug mit seinen Romanen Millionen Menschen in seinen Bann und löste eine wahre Kultbewegung aus.

Tolkien erlebte Ersten Weltkrieg als Soldat

Welche Ereignisse in seinem eigenen Leben haben den Schöpfer der Mittelerde-Saga geprägt? Darum geht es in dem Biopic «Tolkien», das gleich mit brutale Szenen aus dem Ersten Weltkrieg anfängt: Als junger Soldat hatte der Engländer 1916 die blutige Somme-Schlacht in Nordfrankreich miterlebt.

Bei der Offensive britischer und französischer Truppen gegen deutsche Stellungen starben in viereinhalb Monaten zusammen fast 1,1 Millionen Soldaten.

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Eine Szene aus «Herr der Ringe». J. R. R. Tolkien liess sich beim Schreiben durch seine Erfahrungen im Ersten Weltkrieg inspirieren. - Keystone

Im Schützengraben hat Tolkien Visionen von feuerspeienden Ungeheuern, während er durch blutigen Schlamm läuft.

Der Film des finnischen Regisseurs Dome Karukoski («Tom of Finland», «Kaffee mit Milch und Stress») wechselt hin und her: Zwischen den Kriegsjahren, Tolkiens Kindheit und den Studienzeiten in Oxford.

Viele Einflüsse

Die Einflüsse sind vielfältig: die früh verwitwete Mutter zieht John Ronald Reuel und dessen jüngeren Bruder zunächst im ländlichen Birmingham auf. Die Natur prägte seine Vision von der mythischen Welt Mittelerde. Die Mutter weckte in ihm die Liebe für Geschichten und die lebenslange Begeisterung für Sprachen.

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J. R. R. Tolkien, der Autor von «Herr der Ringe». - Keystone

Mit zwölf Jahren verliert er jedoch seine Mutter. Das mag Tolkiens Flucht in eine visionäre Welt mit mysteriösen Wesen und erfundenen Sprachen erklären.

Ein Priester wird zum Mentor der verwaisten Brüder, die in einer Pension ärmlich leben. Nach anfänglicher Rivalität freundet sich Tolkien mit drei Jungen an seiner Schule an. Sie gründen einen Literaturclub und schwören sich ewige Freundschaft.

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Autor R.R. Martin mit Lily Collins und Nicholas Hoult (von links nach rechts) an der Premiere von «Tolkien». - Keystone

Karukoski (42) packt die Geschichte traditionell an. Satte Farben, klassisch erzählt, dazu starke Musikuntermalung von dem preisgekrönten Hollywood-Komponisten Thomas Newman («James Bond 007: Spectre»).

Auch mit den Schauspielern geht der Regisseur auf Nummer sicher: Der britische Film- und Theaterschauspieler Nicholas Hoult (29) verkörpert den sanften, angehenden Schriftsteller überzeugend.

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J.R.R. Tolkien (Nicholas Hoult) flüchtet sich in andere Welten. - dpa/ Twentieth Century Fox
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