Prinz Andrew und Jeffrey Epstein (66†) waren eng befreundet. Seit dem Tod des Multi-Millionärs schwieg der Sohn der Queen. Nun bricht er endlich sein Schweigen!
Prinz Andrew Queen Elizabeth
Prinz Andrew galt lange als der Lieblingssohn der Queen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Prinz Andrew spricht erstmals über seinen langjährigen Freund Jeffrey Epstein.
  • Der Sohn der Queen bereut, Epstein nach dessen Verurteilung treu geblieben zu sein.
  • BBC hat erste Ausschnitte aus dem Interview mit Prinz Andrew veröffentlicht.
  • Am Samstagabend (22 Uhr Schweizerzeit) wird das ganze Gespräch gesendet.

Prinz Andrew (59) sieht sich seit dem Tod seines langjährigen Freundes Jeffrey Epstein (†66) schweren Vorwürfen ausgesetzt. Die ganze Welt fragt sich: Was hat der zweitälteste Sohn der Queen über die dunklen Machenschaften des Financiers gewusst?

Für eine Person ist diese Frage bereits beantwortet. Virginia Roberts beschuldigt den Royal seit Monaten des Mitwissens. Sie veröffentlichte etwa auch Bilder, die sie als 17-Jährige zeigen, neben Prinz Andrew, der seinen Arm um ihre Hüfte legt.

Prinz Andrew
2001: Prinz Andrew mit der damals 17-jährigen Virginia Roberts in Epsteins Londoner Villa. Mit ihr soll der Royal mehrmals intim geworden sein. - Dukas

Sie sei sogar mehrmals zum Sex mit dem Herzog von York gezwungen worden, behauptet Roberts. Der Prinz wies das mehrmals als «unwahr» zurück. Die Kritik riss jedoch nicht ab.

Immer wieder kamen Fotos zutage, die Andrew mit Epstein, oder in dessen Anwesen in New York zeigten – und das auch nach der erstmaligen Verurteilung des Kinderschänders.

In einer Erklärung stritt Andrew vor Monaten ab, von den Machenschaften Epsteins gewusst zu haben und bezeichnete es als einen Fehler, Epstein nach dessen Freilassung wieder getroffen zu haben. Ansonsten hielt sich der Royal jedoch mit Statements zurück.

Prinz Andrew Jeffrey Epstein
Prinz Andrew und der verstorbene US-Financier Jeffrey Epstein waren viele Jahre befreundet. - Twitter/@gobnewsportal

Prinz Andrew: «Einem Mitglied der Königsfamilie unwürdig»

Nun will er also nach Monaten des eisernen Schweigens offenbar reinen Tisch machen. Der BBC hat der Prinz erstmals ein Interview über sein Verhältnis zu dem US-Kinderschänder gegeben. Dieses soll am Samstagabend um 22 Uhr (Schweizerzeit) auf BBC 2 ausgestrahlt werden.

Der britische Sender hat am späten Freitagabend schon Mal einige Auszüge präsentiert. Dabei wiederholt der Prinz unter anderem, dass er bedauere, Epstein nach dessen Verurteilung die Treue gehalten zu haben.

Prinz Andrew Jeffrey Epstein
BBC-Journalistin Emily Maitlis sprach am Donnerstag mit Prinz Andrew über Jeffrey Epstein. Am Samstagabend (22 Uhr) Schweizerzeit wird das Interview ausgestrahlt. - Twitter/@JosieFiorda

Das sei einem Mitglied des königlichen Hauses unwürdig und der Teil, für den er sich tagtäglich «selber kicke». «Wir versuchen die höchsten Standards und Praktiken aufrechtzuerhalten und ich habe diese nicht erfüllt, so einfach ist das.»

Prinz Andrew: «Mag mich an kein Treffen erinnern»

So richtig interessant wird es aber beim zweiten Auszug. BBC-Journalistin Emily Maitlis spricht die Vorwürfe von Epstein-Opfer Virginia Roberts (heute Giuffre) an.

Maitlis führt aus, dass die heute 36-Jährige beschrieben habe, wie sie 2001 mit ihm zu Abend gegessen, in einem Nachtclub getanzt und anschliessend im Haus einer Freundin in Zentral London Sex gehabt habe.

Der Prinz erwiderte: «Ich kann mich nicht erinnern, diese Frau jemals getroffen zu haben, überhaupt nicht.» Maitlis wiederholt zur Verständigung seine Antwort und formt sie in eine Frage um: «Sie können sich nicht erinnern, sie jemals getroffen zu haben?» Der Prinz antwortet kurz und knapp mit: «Nein».

BBC-Analyse: «Seltsame Antwort des Prinzen»

Laut Jonny Dymond, dem BBC-Korrespondenten für die Royal-Family, sei bei der Aussage eine kategorische Ablehnung, die manche erwartet oder erhofft haben könnten, nicht herauszuhören.

«Es ist eine seltsame Antwort des Prinzen, denn der Palast bestreitet seit Jahren unmissverständlich, dass Andrew irgendeine Beziehung oder sexuellen Kontakt mit ihr hatte», so Dymond.

Ob ihn die Journalistin daraufhin mit dem belastenden Foto konfrontiert, wird in dem kurzen Ausschnitt nicht gezeigt. Schon jetzt ist aber klar, dass das Interview nicht nur in Grossbritannien hohe Wellen schlagen wird. Wir dürfen gespannt sein!

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