Seit Langem gestaltet Margrethe II. schon Bühnenbilder und Kostüme – zuletzt für einen dänischen Film. Dafür kann sich die Mutter von König Frederik X. nun einen «Robert» in den Schrank stellen.
Königin Margrethe II.
Königin Margrethe II. wurde mit einem «Robert», dem sogenannten «dänischen Oscar», für die besten Kostüme ausgezeichnet. - Keld Navntoft/Ritzau Scanpix/AP/dpa

Die zurückgetretene Königin Margrethe II. ist bei den «dänischen Oscars» mit dem Preis für die besten Kostüme ausgezeichnet worden. Die 83-Jährige erhielt den «Robert» für ihre Beteiligung am Netflix-Film «Ehrengard: Die Geschichte einer Verführung», wie die dänische Filmakademie am Samstagabend in Kopenhagen bekannt gab.

Die Mutter des neuen Königs Frederik X. war zudem in der Kategorie Szenografie nominiert. Der Film des dänischen Regisseurs Bille August (75) basiert auf einem Roman der dänischen Schriftstellerin Karen Blixen (1885–1962). Die Königin hatte in ihrer Neujahrsansprache 2024 überraschend ihren Rücktritt angekündigt und Mitte Januar den Thron an ihren Sohn übergeben.

Eine Königin mit einer künstlerischen Ader

Margrethe hatte die Kostüme für die Hauptdarsteller Sidse Babett Knudsen und Mikkel Boe Følsgaard entworfen. Ausserdem fertigte die dänische Monarchin rund 70 Decoupagen für die Szenografie an. Nach Angaben des dänischen Königshauses beschäftigt sich Margrethe seit vielen Jahren mit dieser Technik, bei der Papierausschnitte – beispielsweise von Magazinen oder Büchern – zu neuen Motiven kombiniert werden. Seit den 1970er-Jahren malt sie Aquarelle, zeichnet, gestaltet Bühnenbilder und Kostüme etwa für das Königliche Theater oder den Kopenhagener Freizeitpark Tivoli.

Die langjährige Monarchin erschien nicht persönlich zur Preisverleihung in der dänischen Hauptstadt. Für sie nahm Produzentin Marcella Dichmann die Auszeichnung entgegen, wie die Zeitung «Berlingske» berichtete.

«Der Bastard» ist Gewinner des Abends

Sie bedauere, dass die Veranstalter nicht vorab über den Preis für Margrethe informiert hätten, um deren Teilnahme zu ermöglichen, sagte Dichmann. Der Leiter der Filmakademie, Jacob Neiiendam, betonte hingegen, alle Nominierten würden gleich behandelt. «Niemand erfährt vorab, ob er eine Auszeichnung bekommt», sagte Neiiendam.

Mit sieben «Roberts» räumte der Film «Der Bastard» mit Mads Mikkelsen die meisten Preise ab. Darunter waren die Auszeichnungen für den besten Film und den besten männlichen Hauptdarsteller. Der 58-Jährige war für seine Rolle bereits mit dem Europäischen Filmpreis als bester Darsteller ausgezeichnet worden.

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