Goldene Lola für «Sterben»: Ein Triumph für das Leben
Das Wichtigste in Kürze
- «Sterben» von Matthias Glasner wurde in Berlin mit der Goldenen Lola ausgezeichnet.
- Der Auftritt der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer sorgte für tiefe Emotionen.
Ein Film, der das Leben feiert und gleichzeitig die Zerbrechlichkeit des menschlichen Daseins aufzeigt, hat den Deutschen Filmpreis gewonnen. Das Drama «Sterben», inszeniert von Matthias Glasner, wurde mit der begehrten Goldenen Lola als bester Spielfilm ausgezeichnet.
Der Film erzählt die Geschichte einer zerrütteten Familie und ging mit neun Nominierungen als Favorit ins Rennen. Am Ende konnte er vier Auszeichnungen einheimsen. Bei der Preisverleihung zeigte sich Regisseur Glasner am Freitagabend sichtlich bewegt und überrascht über den Erfolg seines Werks: «Ich bin ganz schön durch den Wind, ehrlich gesagt», berichtet die «Zeit».
Bewegender Auftritt von Margot Friedländer
Aber nicht nur der Sieg von «Sterben» sorgte für Emotionen an diesem Abend. Die 102-jährige Holocaust-Überlebende Margot Friedländer hielt eine ergreifende Rede im Theater am Potsdamer Platz in Berlin.
Sie appellierte an die Filmschaffenden: «In diesem Raum sitzen ganz viele Geschichtenerzähler. Ihr habt die Verantwortung, die Kraft des Films zu nutzen, damit so etwas nie wieder passiert». Ihre Worte rührten viele zu Tränen und sie erhielt Standing Ovations.
Die deutsche Filmakademie vergibt den Filmpreis. Sie betonte die Wichtigkeit des Zusammenhalts in der aktuellen Zeit. Sie positionierte sich klar gegen Ausgrenzung, Hass, Rassismus und Antisemitismus.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) sprach zu Beginn der Veranstaltung über die zunehmende Spaltung der Gesellschaft. Sie wies auf die Bedrohungen für Demokratie und Kultur hin.