Diddy machte Opfer mit Pferde-Medizin gefügig
Das Wichtigste in Kürze
- 120 Menschen werfen Diddy Übergriffe vor und klagen ihn an.
- Einigen Opfern soll Pferde-Beruhigungsmittel verabreicht worden sein.
- 25 der Kläger waren beim Übergriff minderjährig, der Jüngste erst 9 Jahre alt.
Sean Combs (54) soll systematisch Frauen missbraucht und vergewaltigt haben. Er soll seine Opfer bedroht, erpresst oder unter Drogen gesetzt haben. Diddy, wie er sich auch nennt, wird als Kopf eines Sexhandelsrings bezeichnet. In einem New Yorker Gefängnis wartet er auf seinen Prozess, während weitere Vorwürfe öffentlich werden.
120 Menschen, vertreten von einer Anwaltskanzlei in Houston, Texas, klagen den Rapper nun ebenfalls an. Auf einer Medienkonferenz ging Anwalt Tony Buzbee genauer auf die Vorwürfe ein. Darüber berichtet «PageSix».
Bei mehreren Opfern seien nach den Übergriffen bei Test Drogen entdeckt worden, so Buzbee. «Seltsame Drogen, Drogen, von denen man wahrscheinlich noch nie gehört hat.» Ausser, man ist Bauer, denn: «Xylazine wurde mehrmals nachgewiesen. Diese Droge ist als Pferde-Beruhigungsmittel bekannt.»
Beispielsweise bei einer 20-Jährigen sei die Tier-Medizin nachgewiesen worden. Sie sei von Diddy zu einer Hotel-Party eingeladen worden. Ihr sei ein Drink gegeben worden, danach erinnere sie sich an nichts mehr. «Später ging sie ins Spital, wo Kokain und das Pferde-Beruhigungsmittel in ihrem Blutkreislauf gefunden wurde.»
Jüngstes Opfer von Diddy war neun Jahre alt
Von den 120 Opfern, die Buzbee und sein Team vertreten, waren 25 zum Zeitpunkt des Übergriffs minderjährig. Der Anwalt erzählt vom jüngsten Opfer, einem damals neunjährigen Jungen: Er sei für ein Vorsingen nach New York eingeladen und von Diddy sowie weiteren Personen sexuell missbraucht worden. Der Rapper habe dem Knaben einen Plattenvertrag versprochen.
Ein anderes, damals 15-jähriges Opfer sei für eine Party nach New York geflogen worden. Dort sei sie unter Drogen gesetzt und von mehreren Personen, darunter Diddy vergewaltigt worden.
Diddy freut sich auf Prozess
Buzbee und seine Anwälte sagen, sie hätten Fotos, Videos und Textnachrichten als Beweismittel gesammelt. Sie wollen nicht nur, dass Sean Combs seine gerechte Strafe bekommen. Sie planen, auch jene vor Gericht zu ziehen, die das ganze System ermöglicht haben. «Wir wollen jene blossstellen, die das Verhalten hinter verschlossenen Türen möglich gemacht haben.»
Sean Combs wartet hinter Gittern auf seinen Prozess und kann ihn laut seinen Anwälten kaum erwarten. Er freue sich darauf, seine Unschuld zu beweisen. Er weise alle Behauptungen als «falsch und verleumderisch» zurück, sagt seine Anwältin. Er habe niemals irgendjemanden sexuell missbraucht.