Deutscher Publizist und «konkret»-Gründer Röhl gestorben
Der deutsche Publizist Klaus Rainer Röhl, Mitbegründer des linken Politmagazins «konkret» und Ex-Ehemann der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof, ist tot.

Das Wichtigste in Kürze
- Klaus Rainer Röhl verstarb letzten Dienstag.
- Er gründete das Politmagazin «konkret».
- Zuletzt schrieb er für die rechtskonservative Zeitung «Junge Freiheit».
Publizist Klaus Rainer Röhl (†92) ist gestorben. Er starb am Dienstagabend in Köln, wie seine Tochter Anja Röhl am Freitag bestätigte. Am Mittwoch wäre Röhl 93 Jahre alt geworden. Mehrere Medien hatten berichtet.
Röhl war 1928 als Sohn eines Schriftstellers in Trockenhütte bei Danzig (Gdansk) geboren worden. 1955 gründete er in Hamburg das Politmagazin «konkret», das sich in der Antiatom-Bewegung profilierte. In den 60er Jahren galt es als Opposition in der Bundesrepublik Deutschland.
Politischer Richtungswechsel
In der Redaktion arbeitete auch Ulrike Meinhof, die Röhl 1961 heiratete. 1968 folgte die Scheidung, 1970 ging Meinhof in den Untergrund. Mitte der 70er Jahre wurde Röhl bei «konkret» verdrängt.
Nach dem Rückzug begann ein politischer Schwenk, der ihm auch viel Kritik einbrachte. 1993 promovierte er beim konservativen Berliner Historiker Ernst Nolte. 1975 bis 1978 war er SPD-Mitglied.
1995 trat er in die FDP (Liberale) ein und gehörte dort dem nationalen Flügel an. Er schrieb unter anderem für die rechtskonservative Wochenzeitung «Junge Freiheit».