Deutsche Galerien stehen vor massiven Einbrüchen
Wer Kultur live erleben will, wird derzeit fast nur in einer Galerie fündig. Die Orte häufig moderner Kunst stehen dennoch vor harten Zeiten.

Das Wichtigste in Kürze
- Auch die Kunst-Branche hat mit der Corona-Krise zu kämpfen.
- Die hunderten Galerien in Deutschland rechnen mit einem starken Umsatzeinbruch.
- Dafür wurde im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Galerien eine Studie erstellt.
Angesichts der coronabedingten Einschränkungen gehört eine Galerie neben einer Buchhandlung zu den aktuell wenigen zugänglichen Orten der Kultur.
Die bundesweit rund 700 Galerien rechnen mit massiven Umsatzeinbrüchen in diesem Jahr. Das ergibt eine am Donnerstag in Berlin veröffentlichte Studie des Instituts für Strategieentwicklung. Sie wurde im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Galerien und Kunsthändler erstellt.
«Das Jahr 2020 hat nicht nur den Kunstmarkt in unvorstellbarer Weise getroffen», schreibt der Verband. Die Pandemie habe mit einem «Hagel an Absagen von Veranstaltungen und Messen schwere Läsionen im gesamten Kulturbetrieb hinterlassen».

Der Umsatz der Galerien-Branche hatte sich im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2012 von 450 auf 890 Millionen Euro gesteigert. Die Umsätze verteilen sich sehr unterschiedlich, knapp fünf Prozent der Galerien erzielen die Hälfte des gesamten Umsatzes. Etwa 15 der Umsätze werden inzwischen online erzielt.
Im aktuellen Corona-Jahr wurden im ersten Halbjahr 336 Millionen umgesetzt. Die Galerien erwarten laut Studie im Durchschnitt mehr als 40 Prozent Verlust. Die Daten dieser Studie wurden allerdings noch vor Absage der für die Branche immens wichtigen Art Cologne erhoben. Die ein oder andere Galerie befürchtet einen vollständigen Zusammenbruch ihres Geschäfts.