Autorin und Friedenspreisträgerin Tsitsi Dangarembga hat beim Obersten Gerichtshof in Simbabwe erfolgreich Berufung eingelegt – sie wurde freigesprochen.
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Die Autorin Tsitsi Dangarembga ist Trägerin des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. - Jens Kalaene/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Tsitsi Dangarembga war zu sechs Monaten Haft auf Bewährung in Simbabwe verurteilt.
  • Beim Obersten Gerichtshof hat sie erfolgreich Berufung eingelegt.
  • Die Autorin ist in zweiter Instanz freigesprochen worden.

Sie kämpft seit Jahren gegen Korruption und für die Menschenrechte in Simbabwe: Jetzt ist Tsitsi Dangarembga (64) dort vom Obersten Gerichtshof freigesprochen worden.

Die verurteilte Autorin und Friedenspreisträgerin hat am Montag beim Obersten Gerichtshof in Simbabwe erfolgreich Berufung eingelegt. Sie ist in zweiter Instanz freigesprochen worden. Die 64-Jährige war zu sechs Monaten Haft auf Bewährung und einer Strafe von 70'000 simbabwischen Dollar (175 Euro) verurteilt worden.

Ihr war öffentlicher Aufruf zur Gewalt, Friedensbruch und Bigotterie vorgeworfen worden. Auch die Journalistin Julie Barnes, die das gleiche Urteil erhalten hatte, wurde freigesprochen. Der Oberste Gerichtshof ist die höchste Instanz in Simbabwe.

Im September 2020 wegen Demonstrationen angeklagt

Die Argumentation des Antikorruptionsgerichtshofs in der Hauptstadt Harare, der im September das Urteil fällte, sei fehlerhaft gewesen. Dies entschied der Richter des Obersten Gerichtshofs, Happious Zhou, am Montag. Zhou sagte: Die Plakate, die Dangarembga und Barnes während einer Demonstration getragen hätten, seien weder obszön noch beleidigend, missbräuchlich oder bedrohlich gewesen.

Tsitsi Dangarembga
Autorin Tsitsi Dangarembga wurde 2021 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. - POOL/AFP

Dangarembga und Barnes demonstrierten vor knapp drei Jahren, um für eine Reform korrupter Institutionen in dem Land einzutreten. Sie wurden verhaftet, kamen kurz darauf auf Bewährung frei und wurden im September 2020 angeklagt.

Der Antikorruptionsgerichtshof, der die beiden Frauen in erster Instanz verurteilt hatte, untersteht direkt Präsident Emmerson Mnangagwa. Dangarembga, die 2021 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten hatte, erschien Dutzende Male vor dem Gericht. Erst zwei Jahre später kam es zu einem Urteil.

In dem Prozess ging es um Themen, mit denen sich Dangarembga seit Jahrzehnten in Büchern und Filmen beschäftigt: Diskriminierung, Menschenrechte, Verfolgung und Korruption.

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