Alte Freunde, neue Feinde - Agententhriller mit Eisermann

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Deutschland,

Für Kulturschaffende war die Corona-Zwangspause eine bittere Zeit. Nun aber startet der Wormser Schauspieler André Eisermann wieder durch: mit einer Historienserie, einem «Tatort» – und privatem Glück.

Andre Eisermann als Alois Brunner in der ARD-Mini-Historienserie «Bonn – Alte Freunde, neue Feinde». Eisermann spielt den SS-Hauptsturmführer Alois Brunner, der wirklich gelebt hat.
Andre Eisermann als Alois Brunner in der ARD-Mini-Historienserie «Bonn – Alte Freunde, neue Feinde». Eisermann spielt den SS-Hauptsturmführer Alois Brunner, der wirklich gelebt hat. - Zuzana Panska/ARD/Odeon Fiction/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Es ist ein früher TV-Höhepunkt im noch neuen Jahr, und ein Rheinland-Pfälzer ist dabei.

«Ich empfehle: Dringend einschalten!», sagt der Wormser Schauspieler André Eisermann über die ARD-Mini-Historienserie «Bonn – Alte Freunde, neue Feinde». An mehreren Januarabenden geht es unter anderem um rivalisierende Geheimdienste und Seilschaften im Altnazi-Milieu. Eisermann spielt den SS-Hauptsturmführer Alois Brunner, der wirklich gelebt hat. «In der Serie wird alles versucht, um diesen Massenmörder aufzuspüren, bevor er sich ins Ausland absetzt», sagt der Schauspieler.

«Bonn» ist alles andere als rein rückwärtsgewandt. «Das ist ein Teil unserer Geschichte», betont Eisermann. «Man sollte wissen, dass man damals seitens der Geheimdienste dafür gesorgt hat, dass viele Nazi-Kriegsverbrecher ausser Landes kommen konnten.» Ohne gleichsetzen zu wollen, zieht der 55-Jährige Parallelen zu heute. «Auch die jüngsten Ereignisse rund um die Razzia im Reichsbürgermilieu zeigen, dass wir die rechte Gefahr nicht unterschätzen dürfen und uns auch über 70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg damit beschäftigen müssen.»

André Eisermann hat ein bewegtes Jahr hinter sich

Hinter Eisermann liegt ein bewegtes Jahr. Nach der Corona-Pause ging es wieder los mit der Kunst. Der private Höhepunkt: Er heiratete seinen Partner Manuel. «Wir haben ein riesiges Fest gefeiert, mit vielen Freundinnen und Freunden, Kolleginnen und Kollegen, mehreren Bands und einem fantastischen Gospelchor», erzählt er berührt. «Meine Freundin Marianne Rosenberg kam vorbei und schenkte uns ihren grössten Hit: «Er gehört zu mir.» Rosenberg habe den Klassiker von 1976 neu interpretiert und a cappella gesungen. «Gänsehaut pur!»

2023 feiert der Film, mit dem Eisermann den Durchbruch schaffte, sein 30-jähriges Jubiläum: «Kaspar Hauser». Der Kassenschlager über den rätselhaften Findling brachte dem Wormser einst Filmpreise ein und öffnete ihm die Tür nach Hollywood. «Der Film hat selbstverständlich für mich einen besonderen Stellenwert, da ich erstmals mit einer namengebenden Hauptrolle betraut wurde», sagt Eisermann. «Ich bekam die Chance, mein schauspielerisches Potenzial voll auszuschöpfen.»

Die Figur Kaspar Hauser sei eigenwillig und besonders – «ein Traum für jeden Schauspieler», meint er. «Eine solche Rolle spielt man nur einmal.» Jemanden zu verkörpern, der zwölf Jahre lang bei Wasser und Brot im Verlies verbracht habe, sei für ihn als Mittzwanziger eine grosse Herausforderung gewesen. «Das wäre es auch für den heutigen André Eisermann mit mehr Schauspielerfahrung, aber auf andere Weise. Damals war ich unvoreingenommen, furchtlos und neugierig. Das hat es mir erleichtert, mich auf eine völlig fremde Welt einzulassen.»

Vom Schaustellerkind zum Star

Filmpreise für «Kaspar Hauser» und eine Golden-Globen-Nominierung für die fesselnde Literaturverfilmung «Schlafes Bruder»: Eisermanns Werdegang vom Schaustellerkind zum Star des deutschen Kinos wäre guter Filmstoff. Und es ist ja noch nicht zu Ende. Der Mann aus der Nibelungenstadt am Rhein hat nie aufgehört, Filme zu drehen. Gerade stand er für einen Ludwigshafen-«Tatort» vor der Kamera («Gold»). Und auch die Leidenschaft für das ganz Grosse lodert weiter in ihm.

Das betrifft auch ein Literaturprojekt. «Ich arbeite an einem Buch über den Teufel. Titel: «Der Narr Gottes»», erzählt Eisermann. Als Schaustellerkind sei ihm «der Teufel oft begegnet». «Und zwar nicht nur im Kasperle-Theater. Man benötigt Gottvertrauen, um eine Begegnung mit dem Teuflischen zu bestehen.» Geplant sei «Der Narr Gottes» als autobiografischer Text. «Bald ist er so weit gediehen, dass ich mich auf Verlagssuche begeben kann.»

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