Weil man sich in der Folge von «Patriot Act» über Mohammed bin Salman lustig machte, wurde sie in Saudi-Arabien nicht ausgestrahlt.
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Das Logo des Video-Streamingdienstes Netflix erscheint auf dem Display eines Laptops. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hasan Minhaj zog bei «Patriot Act» über den saudiarabischen Kronprinzen her.
  • Nun wurde die Folge der Netflix-Serie in Saudi-Arabien aus dem Programm genommen.

Der Streamingdienst Netflix hat unter dem Druck des saudiarabischen Königshauses eine Folge einer Comedy-Show aus dem Programm genommen. Netflix bestätigte am Dienstag, dass die Episode in Saudi-Arabien nicht mehr gezeigt werde.

In der Folge der Satire mit dem Titel «Patriot Act with Hasan Minhaj» zog der 33-jährige US-Komiker Minhaj über Kronprinz Mohammed bin Salman wegen der Ermordung des saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi in Istanbul sowie über Riads Militäreinsatz im Jemen her.

«Wir unterstützen mit Nachdruck weltweit die künstlerische Freiheit und haben die Folge nur in Saudi-Arabien zurückgezogen, nachdem wir eine rechtskräftige Aufforderung erhalten haben» zur Befolgung der örtlichen Gesetze, erklärte eine Sprecherin des Streamingdienstes.

Wie die britische Zeitung «Financial Times» berichtete, reagierte der Dienst auf eine Erklärung des Informationsministeriums in Riad, wonach die Satire gegen ein Gesetz zur Cyber-Kriminalität verstosse. Das Ministerium war zunächst nicht zu einer Stellungnahme erreichbar.

Der Regierungskritiker Khashoggi war am 2. Oktober im Konsulat seines Landes in Istanbul von saudiarabischen Agenten getötet worden. Die Tötung hatte weltweit für Aufsehen und diplomatische Verwerfungen gesorgt. Der US-Senat bezeichnete in einer Resolution den saudiarabischen Kronprinzen Mohammed als «verantwortlich für den Mord». Dieser bestreitet eine Verwicklung. Mit ihrem Beschluss stellte sich die Kongresskammer gegen US-Präsident Donald Trump, der die Beteiligung des mächtigen Thronfolgers an dem Verbrechen anzweifelt.

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