Nancy Holten spricht trotz «Mass-Voll»-Austritt von Polit-Comeback

Knapp eine Woche nach Ankündigung ihrer Nationalratskandidatur machte Nancy Holten (49) gestern überraschend einen Rückzieher.

Der Ex-«Bauer, ledig, sucht»-Promi will nicht für «Mass-Voll» antreten und hängt auch ihren Posten als stellvertretende Wahlkampfleiterin an den Nagel.

Gründe gibt es viele, schreibt Holten auf Instagram, die seien aber «hauptsächlich privat». So sei sie nicht mehr so kämpferisch unterwegs wie früher und passe deshalb nicht zu «Mass-Voll».

Zudem sei «etwas kleines Internes» vorgefallen. Auf Anfrage von Nau.ch will sich die 49-Jährige nicht konkret dazu äussern. Nur so viel: «Es lag an der Kommunikation – oder besser gesagt an der fehlenden.» Mit «Mass-Voll»-Gründer Nicolas Rimoldi habe der Abgang nichts zu tun, betont sie.

Trotzdem: Eine Rückkehr in die Politik schliesst die Roh-Veganerin nicht aus. «Ich bin weiterhin offen dafür. Aber ohne zu kämpfen. Ich will eine friedliche und innovative Zukunft miteinander.»

Der spirituellen Influencerin war zudem ein Dorn im Auge, dass sich die Partei-Kommunikation auf sogenannt «sicheren» Apps wie Threema abspielte.

Holten: «Ich bin ein offenes Buch, das war ich schon immer. Ich habe nichts zu verbergen. In meiner Welt ist alles offen und ersichtlich.» Deshalb befürworte sie auch die Auflösung des Bankgeheimnisses und setzt sich für mehr Transparenz ein.

Nancy Holten selbst benutzt hauptsächlich Whatsapp – in «Mass-Voll»-Kreisen ein No-Go. Die App werde abgehört, heisst es.

Holten stört sich darüber aber nicht, im Gegenteil: Sie sieht es als Vorteil. «Ich finde es wundervoll, wenn man massgeschneiderte Werbung aufgrund des Algorithmus enthält. Ich kämpfe nicht gegen das, was ist, sondern nütze es zu meinem Wohl.» Privat-Chats seien für sie eine «Form von Kontrolle» und das Leben lasse sich nun mal nicht kontrollieren.

Neben ihrem Auftritt bei «Bauer, ledig, sucht» war Nancy Holten auch schon bei «Shopping Queen» zu sehen. Die gebürtige Holländerin sorgte zudem für Schlagzeilen, als sie gleich zweimal beim Versuch scheiterte, sich einbürgern zu lassen.

Nancy lehnte sich gegen Traditionen auf. Die Veganerin, die seit Kindheit in der Schweiz lebt, sprach sich für ein Verbot von Kuhglocken aus. Auch gegen das Jagen, Schweinerennen und die lauten Kirchenglocken kämpfte sie an. Die Einwohner von Gipf-Oberfrick fanden Holten zu «nervig» für den roten Pass.

Holten, die als spirituelle Influencerin arbeitet, liess sich davon aber nicht abhalten. Sie legte erfolgreich Beschwerde gegen den Entscheid ein.